NWB Betriebsprüfungs-Kartei
2024
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A. Einführung
Der Kapitalbedarf einer Kapitalgesellschaft kann durch den Gesellschafter entweder in Form von Eigenkapital, Fremdkapital oder durch Einlagen erbracht werden. Zwischen diesen Finanzierungsformen hat er die freie Auswahl. Die Gesellschafter-Fremdfinanzierung ist eine Finanzierungsform, bei der der Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft dieser über das vorgeschriebenem Eigenkapital hinaus nicht weiteres Eigenkapital zur Verfügung stellt, sondern ihr das benötigte Kapital in Form von Darlehen, also als Fremdkapital, bereitstellt. Die Darlehenshingabe ermöglicht insbesondere bei mittelständischen Gesellschaften, die häufig nicht über für eine Kreditgewährung durch Banken geeignete Sicherheit verfügen (Basel I-III) die gezielte Bereitstellung von Liquidität nach den betrieblichen Erfordernissen der Körperschaft. Gesellschafterdarlehen und Guthaben von Gesellschaftern sind, soweit ihnen im Einzelfall nicht bereits die Eigenschaft von „Geldern des Publikums” fehlt, grundsätzlich als „fremde rückzahlbare Gelder des Publikums” anzusehen, weil sie als Forderungen gegen die Gesellschaft im Vermögen des Gesellschafters verbleiben (Merkblatt Einlagengeschäft BaFin). Die Gesellsch...