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NWB Nr. 8 vom Seite 553 Fach 3 Seite 11881

Neue Rechtsprechungsgrundsätze zur einkommensteuerrechtlichen Behandlung von Ferienwohnungen

von Wolfgang Spindler, Vizepräsident des Bundesfinanzhofs, München

I. Bisherige Rechtsprechung

Die einkommensteuerrechtliche Behandlung von Ferienwohnungen führt immer wieder zu Streitfragen zwischen den Stpfl. und der Finanzverwaltung, insbesondere zu der Frage, ob eine zu längerfristigen Werbungskostenüberschüssen (Verlusten) führende Nutzung steuerrechtlich zu berücksichtigen oder als unbeachtliche Liebhaberei zu beurteilen ist.

Der BFH hatte sich daher in seiner Rechtsprechung bislang bereits häufig mit der Frage der Einkünfteerzielungsabsicht im Zusammenhang mit der Nutzung von Ferienwohnungen zu beschäftigen. Schon mit Urt. v. - VIII R 99/72 (BStBl 1977 II S. 305) hatte er im Zusammenhang mit einer zum privaten Hobby an Wochenenden genutzten Wohnung unter Hinweis auf frühere Rechtsprechung des RFH klargestellt, dass sich auch bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung die Frage der Liebhaberei stellen kann; eine Liebhaberei komme vor allem dann in Betracht, wenn nach den Umständen des Einzelfalls auf die Dauer gesehen die Möglichkeit der Erzielung einer, wenn auch bescheidenen, Rendite objektiv ausgeschlossen werden könne. Anschließend hat der BFH im Fall einer ausschließlich zu Urlaubszwecken selbst genutzten Ferienwohnung im Ausland die Frage der Liebha...BStBl 1980 II S. 447BStBl 1988 II S. 778BStBl 1997 II S. 42