Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Anschaffungsnahe Herstellungskosten
I. Zur Steuerökonomie
Jüngst hat sich der BFH intensiv mit dem an sich schon fleißig judiziell und fachliterarisch beackerten Rechtsgebiet der anschaffungsnahen Herstellungskosten befasst. Die Urteile sind auch zur Veröffentlichung bestimmt, was insgesamt das besondere Interesse des Urteilsanwenders weckt. Der fragt sich: Was haben die Urteile Neues gebracht oder wenigstens zu einer Präzisierung der bisherigen Aussagen beigetragen?
Aber zunächst soll zum besseren Verständnis die steuerökonomische Ausgangslage kurz skizziert werden. Im Kaufpreis eines jeglichen Vermögensgegenstands schlägt sich u. a. die qualitative Beschaffenheit nieder. Der Preis eines Pkw z. B. variiert danach, ob der Wagen einer neuen Lackierung (durch den Erwerber) bedarf oder eine solche bereits vom Verkäufer veranlasst worden ist. Beim Gebäude mag sich noch die Besonderheit der langfristigen Nutzungsabsicht oder des Umfangs der benötigten oder gewünschten nachträglichen (nach der Anschaffung) durchzuführenden „Arbeiten“ niederschlagen. Vereinfacht im ökonomischen Kalkül ausgedrückt: Je umfangreicher sich der Bedarf nach nachträglichen Arbeiten darstellt, desto niedriger i...