Die Vorsorgevollmacht als „Bindeglied zwischen selbstbestimmtem Handeln und verantwortlicher Fremdbestimmung“ war Gegenstand eines Beitrags in dieser Zeitschrift. (siehe dazu Bodmann, NWB EV 2/2013 S. 67 NWB GAAAE-27806). Grundaussage war dabei der Hinweis, dass der das Zivilrecht tragende Gedanke der Privatautonomie vielfältige Gestaltungen zulässt. Dieser zur Verfügung stehende Gestaltungsspielraum wird bei Regelung der „letzten Dinge“ oft nicht genutzt, da statt auf den Einzelfall abgestimmter und mit professionellem Rat gestalteter Regelungen auf die zahlreichen insbesondere über das Internet zugänglichen Formularlösungen zurückgegriffen wird. Eine neuere und praxisrelevante Entscheidung des OLG München (OLG München, Beschluss vom 7. 7. 2014 - 34 Wx 265/14 NWB YAAAE-77301) gibt Veranlassung, den vorgenannten Aspekt von auf den Einzelfall abgestimmten Regelungen nochmals aufzugreifen. Die Entscheidung zeigt deutlich auf, dass formularmäßig gestaltete und nicht auf den jeweiligen individuellen Regelungsbedarf abgestimmte Vollmachten ein hohes Risiko beinhalten und die Beteiligten insbesondere in einer Situation, in der keine korrigierenden Änderungen mehr vorgenommen ...