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Rückstellungen im Jahresabschluss
Herausforderungen in disruptiven Zeiten und aktuelle Rechtsprechung
Rückstellungen sind in Theorie sowie Praxis unverändert einer der Bilanzposten mit dem höchsten Grad an Komplexität. Das Spektrum reicht von Fragen zum Ansatz über die Bewertung bis hin zu bilanzpolitischen Fragestellungen, die nicht selten Gegenstand finanzgerichtlicher Verfahren und höchstrichterlicher Rechtsprechung sind. Die unverändert von verschiedenen Krisen geprägte gesamtwirtschaftliche Lage führt für aktuelle Jahresabschlüsse zu verschiedenen Herausforderungen im Bereich der Rückstellungen in Handels- als auch Steuerrecht. In der Praxis bestehen insbesondere für Pensionsrückstellungen und Drohverlustrückstellungen durch Themen wie Inflation, das gestiegene Zinsniveau, die Folgen des Klimawandels und die Folgen geopolitischer Spannungen zahlreiche Aspekte, die es beim Ansatz und der Bewertung von Rückstellungen zu berücksichtigen gilt. Hinzu kommt die zunehmende Diskrepanz zwischen Handels- und Steuerbilanz, die sich auch im Bereich der Rückstellungen niederschlagen kann und damit letztendlich die Bedeutung von latenten Steuern steigen lässt. Die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen erfahren zudem durch die laufende Rechtsprechung kontinuierlich neue Erkenntnisse, welche es für die Unternehmenspraxis zu beachten gilt.
Hänsch, Rückstellungen: Grundlagen zur Bilanzierung von Rückstellungen, Lexikon, NWB MAAAD-84796
I. Einleitung
[i]Prinz/Kanzler, Handbuch
Bilanzsteuerrecht, 4. Aufl. 2021, Rz. 5520,
NWB BAAAH-92840
Künkele/Vodermeier/Zwirner, Rückstellungen in der
Bilanzierungspraxis. 5. Aufl. 2025,
NWB IAAAJ-90075
Hoffmann/Lüdenbach,
NWB Kommentar Bilanzierung, 16. Aufl., Herne 2025, § 249
NWB OAAAJ-79722 Die vergangenen Jahre
waren geprägt von großen Herausforderungen
für die Unternehmen und die Wirtschaft verschiedenster Art. Zu Jahresbeginn
2020 breitete sich das Corona-Virus weltweit aus, wodurch Lieferketten gestört,
Werke geschlossen und Zahlungen verzögert wurden. Russland begann im Februar
2022 einen Angriffskrieg auf die Ukraine, was zu einer europäischen
Energiekrise und einer deutlichen Inflation führte. Daraufhin stieg das
Zinsniveau nach einer langjährigen Nullzinsphase wieder an. Im April 2025 wurde
die neue US-Zollpolitik verkündet, die von einer hohen Dynamik geprägt ist und
damit weltweit für Verunsicherung in der Wirtschaft sorgt. Zudem prägen auch
Demographie- und Klimawandel zunehmend das wirtschaftliche Umfeld.