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NWB Nr. 41 vom Seite 2813

Überstunden: Ableistung, Vergütung, arbeitsvertragliche Gestaltung und sonstiges Wissenswertes

Arbeitsvertragliche Regelungen beugen Streit über Anordnung und Kompensation von Überstunden vor

Prof. Dr. Klaus Olbertz

Überstunden stellen einen Dauerbrenner in der Arbeitswelt dar. Sie gehören laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts zum Arbeitsalltag vieler Arbeitnehmer in Deutschland. Im Jahr 2024 haben ca. 4,4 Mio. von ihnen regelmäßig mehr gearbeitet, als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart war. Das entsprach einem Anteil von 11 % der insgesamt 39,1 Mio. Arbeitnehmer. Im Jahr 2023 lag die Quote bei 12 %. Die denkbaren Gründe hierfür sind vielschichtig. Zu ihnen zählen u. a. ungewöhnliche Auftragsspitzen, urlaubs- und krankheitsbedingte Ausfallzeiten von Kollegen sowie struktureller Fachkräftemangel. Welche arbeitsrechtlichen Herausforderungen sich bei Ableistung und Vergütung von Überstunden stellen können, wird in der Praxis oftmals unterschätzt. Nicht selten kommt es hierbei auch zu arbeitsgerichtlichen Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, deren Ausgang (auch) maßgeblich von der Arbeitsvertragsgestaltung abhängt.

I. Begriff der Überstunde im Kontext der Arbeitszeit

Beim Thema Arbeitszeit muss grds. zwischen Arbeitszeit im arbeitsschutzrechtlichen Sinn und Arbeitszeit im vergütungsrechtlichen Sinn unterschieden werden.

1. Arbeit...