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NWB Nr. 14 vom Seite 935

Arbeitnehmerüberlassung als nicht nur kurzfristiges Phänomen in der betrieblichen Praxis

Zu aktueller Rechtsprechung mit Praxishinweisen

Prof. Dr. Tim Jesgarzewski

Durch Leiharbeit hat der Gesetzgeber eine Möglichkeit für Arbeitgeber geschaffen, einen nur vorübergehenden Arbeitskraftbedarf abzudecken. Der praktische Einsatz von Leiharbeitnehmern verschiebt sich in den heutigen Zeiten des Fachkräftemangels zudem immer weiter in Richtung einer Deckung zeitlich unbegrenzten Personalbedarfs. Tatsache ist, dass die Leiharbeit aus der Personalpraxis nicht mehr weggedacht werden kann. Vor diesem Hintergrund sollen nachfolgend einige ausgewählte Entscheidungen näher betrachtet werden. Dabei wird der Fokus auf die Praxisrelevanz für die unternehmerische Personalwirtschaft gelegt.

I. Besonderheit eines Leiharbeitsverhältnisses

[i]Auseinanderfallen der Rechtsstellung des Arbeitgebers und der Ort der ArbeitsleistungDie Besonderheit eines Leiharbeitsverhältnisses besteht darin, dass die Rechtsstellung des Arbeitgebers und der tatsächliche Ort der Arbeitsleistung auseinanderfallen. Der Arbeitnehmer ist zwar bei dem verleihenden Unternehmen abhängig beschäftigt; die konkrete Arbeitsleistung erbringt er jedoch in einem anderen Unternehmen. Es besteht daher ein rechtlich zu gestaltendes Dreiecksverhältnis zwischen den beteiligten Akteuren. Dabei ist insbesondere die Schutzwürdigkeit des Arbeitnehmers ...