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Besteuerung von Kapitalgesellschaften
Zur zweistufigen steuerlichen Gewinnermittlung: Bestandsaufnahme, Kritik und Neuausrichtung
Die Besteuerung von Kapitalgesellschaften erfolgt auf Basis einer steuerbilanziellen Gewinnermittlung sowie anschließend außerbilanziell anzusetzender steuerlicher Korrekturen. Ausgangspunkt der Gewinnermittlung sind die Grundvorschriften des § 4 Abs. 1, § 5 Abs. 1 und Abs. 6 EStG, die auch im Körperschaftsteuerrecht gelten (§ 8 Abs. 1 Satz 1 KStG). In diesem Zusammenhang ist die rechtsformneutrale Gewinnermittlungsformel des § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG einerseits elementar für das Verständnis der steuerbilanziellen Gewinnermittlung; andererseits ist sie im wissenschaftlichen Diskurs einer Fehlinterpretation ausgesetzt, die Ursache unzutreffender Besteuerungsfolgen ist.
Gehrmann, Verdeckte Gewinnausschüttungen, infoCenter NWB QAAAA-88453
Was ist unter der zweistufigen Gewinnermittlung zu verstehen?
Welche praktischen Folgen kann diese zeitigen?
Wie sehen eine rechtsformneutrale Gewinnermittlung und deren praktische Anwendung aus?
I. Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG und außerbilanzielle Korrekturen
1. Zweistufige Gewinnermittlung der herrschenden Lehre
[i]Kanzler/Kraft/Bäuml, Einkommensteuergesetz Kommentar, 2. Aufl., Herne 2017, § 4 NWB HAAAG-35314 § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG definiert den Gewinn als Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebsvermögen (Eigenkapital) am Schluss des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermögen (Eigenkapital) am Schluss des v...