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Gewerblichkeit von Wertpapiergeschäften
Mit Urt. v. - X R 1/97 (NWB EN-Nr. 693/2001) hatte sich der X. Senat des BFH mit der Frage zu befassen, wann der An- und Verkauf von Wertpapieren zu Einkünften aus Gewerbebetrieb führt.
1. Sachverhalt
Der Kläger und Revisionskläger betreibt seit dem Jahr 1984 eine Versicherungsagentur. Für das Jahr 1991 erklärte er einen Verlust aus gewerblichem Wertpapierhandel in Höhe von 437 653,47 DM. Der Verlust resultiert in erheblichem Umfang aus Optionsgeschäften. Das FA berücksichtigte den Verlust nicht, da die Wertpapiergeschäfte der privaten Vermögensverwaltung zuzurechnen seien.
2. Entscheidungsgründe
Der BFH folgt der Auffassung der FinBeh, dass die Verluste aus den Wertpapiergeschäften der privaten Vermögensverwaltung zuzuordnen seien. Ein zusätzliches ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal des Begriffs ”Gewerbebetrieb” in § 15 Abs. 2 S. 2740Satz 1 EStG sei, dass die jeweilige Betätigung den Rahmen einer privaten Vermögensverwaltung überschreitet (vgl. , BStBl 1984 II S. 751, 762). Bei der Abgrenzung zwischen Einkünften aus Gewerbebetrieb und anderen Einkunftsarten sei auf das Gesamtbild der Verhältnisse und die Verkehrsanschauung abzu...BStBl 1995 II S. 617