IWB Nr. 10 vom Seite 1

Mithilfe von Neugier und Ideen

Nils Henrik Feddersen | Verantw. Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

Empfinden [i]Aufgaben sind fachlich weit gestreut – und spannendSie die Vielseitigkeit der Themen und die Komplexität Ihrer Aufgaben auch als eine schöne Seite Ihrer Arbeit? Denn ganz gleich in welchem Teilgebiet, in welchem Team oder in welcher Service Unit und an welchem Standort Sie arbeiten, die Fragen zum Internationalen Steuerrecht haben es doch oft in sich. Vermutlich ist es auch ein Glück, dass die Ansprüche der Mandanten oder Kollegen in diesem Umfeld zuverlässig hoch sind. Das spornt ja auch an. Es ändert sich vieles irre schnell. Da hilft es dann schon, wenn man neugierig geblieben ist.

Gewiss, es gibt nur manchmal ermutigende Nachrichten und öfter eher alarmierende (dazu gleich mehr). Aber ist es nicht auch nach Jahren und nach vielen Projekten schön, dass Sie sich zu ganz unterschiedlichen Steuer- und Lebensbereichen immer wieder etwas einfallen lassen müssen? Denn sehr oft sind es keine Lösungen von der Stange, die Sie anbieten können. Da ist ganz individuell Engagement gefragt. Wenn diese Ideen belohnt werden, umso besser!

[i]Vermögende US-Steuerpflichtige sind alarmiert über Pläne der neuen US-RegierungZu den vielen Aufgaben – der Jurist tendiert da naturgemäß sprachlich zu den ehrlicheren „Problemen“ –, die einer Lösung bedürfen können, bietet diese IWB wieder Anschauungsmaterial. Nachvollziehbarerweise sind viele wohlhabende US-Bürger nicht so glücklich, da sie absehbar deutlich mehr Steuern zahlen werden. Auch viele US-Staatsangehörige im Ausland macht der lange Arm von Uncle Sam unruhig, so Frase ab . Für Berater bringen die Pläne der neuen US-Regierung eine Sonderkonjunktur. Denn neben steigenden Steuersätzen, geringeren Freibeträgen droht ggf. sogar eine Rückwirkung einzelner Verschärfungen. Der Autor lässt nicht unerwähnt, dass die „Flucht“ aus der unbeschränkten US-Steuerpflicht durch Aufgabe der US-Staatsangehörigkeit oder durch „Rückgabe“ einer Green Card aus steuerplanerischer Sicht eine Herausforderung bleibt.

[i]Paukenschlag des BVerfG zum Urteil des BFH zur „Sperrwirkung“ Haselmann/Bösken sehen für Steuerpflichtige und ihre Berater ein ermutigendes Zeichen im lebhaft aufgenommenen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum initialen BFH-Urteil mit dessen Rechtsprechungsänderung zur Sperrwirkung (ab ). Bedeutsam erscheinen den Autoren vor allem die prozessrechtlichen Aspekte der Entscheidung. Die Erfolgsaussichten für eine Geltendmachung von Europarechtsverstößen durch deutsche Steuernormen haben sich damit verbessert.

Dazwischen liegt der individuelle Problem-Score des Aufsatzes von Gehm zum neuen § 370 Abs. 3 Satz 2 Nr. 6 AO, der in vielen Steuerstrafverfahren zumindest den Ermittlern mehr Zeit verschafft (ab ), und der Falldarstellung von Rünger/Sielaff/Faveris zum Lehreinsatz von Mitarbeitern einer deutschen Hochschule über eine Betriebsstätte in Österreich (ab ). Für wen das eher alarmierend oder eher ermutigend ist? Nun, es kommt wohl darauf an.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe

Nils Henrik Feddersen

Fundstelle(n):
IWB 10 / 2021 Seite 1
NWB BAAAH-79391