Im schnellen Wandel
Insgesamt [i]Von Kerngeschäft zum Auslaufmodell, das Beispiel Stahlerzeugungsteht die deutsche Exportwirtschaft derzeit in Blüte und hegt hohe Erwartungen an die nahe Zukunft. Es sollte nur nicht übersehen werden, dass sowohl der Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung als auch die Summe der Investitionen in sog. Schwellenländern sehr viel stärker wächst, als die heimische Wirtschaft. Staaten wie China und Indien entwickeln sich zu hochkarätigen Industriestandorten. Wie brutal der globale Wettbewerb ist und wie ungleich die Bedingungen, zeigen die Überlegungen des Vorstands von ThyssenKrupp, sich von der Mehrheit seiner Stahlerzeugung in Europa und damit nicht zuletzt von den traditionellen Schmelzen im Ruhrgebiet zu trennen. Der Schritt ist noch nicht getan. Aber auch ohne, dass ich ein Kind des Reviers bin, in dem noch vor wenigen Jahrzehnten in vielen Städten „die Engel Plätzchen buken“ ist dies für mich ein Menetekel.
Wird die Stahlerzeugung an ein Joint Venture mit Tata Steel abgegeben, wird sie hier bald vollständig verschwunden sein. Neben anderem belegt das nachdrücklich, dass die Wurzeln eines globalen Unternehmens im 21. Jahrhundert nicht mehr viel bedeuten. ThyssenKrupp waren noch getrennt schon jeweils ein Synonym für Stahlproduktion. Diese hat sie einst reich und bedeutend gemacht. Heute hat der Konzern zwar noch fast 30.000 Stahlkocher in Lohn und Brot, doch stehen diese Spezialisten konzernweit nur noch für etwa 20 % der Mitarbeiter und etwa ebenso viel Anteil am Konzernumsatz. Angesichts der Umweltstandards und Energiepolitik in Deutschland kann die klassische Stahlsparte hier nichts mehr gegen Werke in Asien ausrichten. Es ist ein Abgesang auf die Schienen, Druckkessel und Kanonen, die 150 Jahre Vorherrschaft europäischer Industrie symbolisierten. Die Weltwirtschaft schafft sich gerade digitalisierte Wertschöpfungsketten. Die Umwandlung ist phänomenal – und die Größe von Hochöfen und Maschinen ist nicht mehr Ausdruck wirtschaftlichen Erfolges.
[i]Brexit mahnt bei der Limited mit Verwaltungssitz in Deutschland zum HandelnIm Wandel sind auch gesellschaftsrechtliche Modelle. Diese haben unter dem Vorzeichen des Brexit einen zusätzlichen Impuls erhalten. Zwar stagniert hierzulande die Zahl der englischen Limited Companies als günstiger Haftungsmantel schon seit der Einführung der Unternehmergesellschaft. Aber die Grundlage der etwa 8.000 Gesellschaften mit deutschem Verwaltungssitz ist jetzt akut bedroht, wie Neumann-Tomm ab darlegt.
[i]Investmentfonds müssen sich auf das neue InvStG zum 1.1.2018 vorbereitenAuch die Welt der Investments folgt neuen Trends und in deren Folge hat der Gesetzgeber die Besteuerung angepasst. Das InvStG 2018 bringt auch für Fonds Änderungen, die Ebner ab an grenzüberschreitenden Beispielen demonstriert.
Ich wünsche Ihnen viele hilfreiche Erkenntnisse
Nils Henrik Feddersen
Fundstelle(n):
IWB 13 / 2017 Seite 1
OAAAG-49388