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StuB Nr. 9 vom Seite 339

Nachwirkung handelsrechtlicher Übergangsvorschriften auf die Aussagekraft von Jahresabschlüssen

Empirische Analyse aktuell beobachtbarer Auswirkungen

Prof. Dr. Stefan Müller und Michael Dilßner

Mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) verfolgte der Gesetzgeber 2009 das Ziel, das deutsche Handelsrecht zukunftsfest zu machen. Daher wurden erhebliche Änderungen in den Regeln zu Ansatz, Bewertung und Ausweis vorgenommen. Allerdings agierte der damalige Handelsgesetzgeber zaghaft, da viele Änderungen nur prospektiv erfolgten. Um etwaige mit der Neuausrichtung verbundene bilanzielle Belastungen abzuschwächen, wurden zahlreiche Beibehaltungswahlrechte und -pflichten für Altregelungen sowie zeitlich großzügige Übergangsvorschriften gewährt. Daher stellt sich aus Analystensicht auch heute noch die Frage, ob fortwirkende Altregelungen aktuelle Jahresabschlüsse verzerren und dessen Aussagekraft und Vergleichbarkeit beeinträchtigen. In dem Beitrag wird auf Basis einer kurzen Darstellung der aktuell noch relevanten Übergangsregelungen das denkbare Verzerrungspotenzial herausgearbeitet und anhand einer breiten Stichprobe die tatsächliche Nutzung der Wahlrechte und deren Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse empirisch untersucht, um Analysten wertvolle Hinweise auf den möglichen verzerrenden Einfluss von Altregelungen auf die Darstellung der Ver...