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PiR Nr. 10 vom Seite 290

Die Mär vom Vorsichtsprinzip

Bedeutung von prudence für die bilanzielle Abbildung

WP Dr. Jens Freiberg

Mit dem angekündigten Abschluss der Arbeiten an dem conceptual framework, welches in erster Linie das Gerüst für die Entwicklung prinzipienorientiert Standards sein soll, wird die Vorsicht wieder in das „ House of IFRS“ einziehen. Es wird allerdings keinen bevorzugten Platz geben, allenfalls ist als Untermerkmal einer neutralen Abbildung ein Verstecken im Keller intendiert. Der Jubilar hat sich zu dem Vorsichtsprinzip in der internationalen Rechnungslegung wie folgt geäußert: „Vorsicht markiert nur die Methode der Schätzung und Ermessensausübung“. Nachfolgend wird die mögliche Bedeutung von prudence für die bilanzielle Abbildung untersucht.

Kirsch, Der Exposure Draft zum Conceptual Framework (ED/2015/3), PiR 9/2015 S. 233 NWB QAAAF-01381

Kernaussagen
  • Das Vorsichtsprinzip ist ein Untermerkmal der Anforderung an eine neutrale Abbildung.

  • Es fehlt eine Konkretisierung der geforderten cautious prudence.

  • Zur Ausfüllung der cautious prudence bedarf es einer Erfassung des Risikos aus der Ergebnisvariabilität.

I. Einführung

[i]Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg, Haufe IFRS-Kommentar, 13. Aufl., Freiburg 2015, § 1 NWB CAAAE-89863 Freiberg, Diskontierung in der Rechnungslegung, Herne 2010 NWB NAAAD-38380 Freiberg/Lüdenbach, Die risiko- und laufzeitäquivalente Diskontierung von sonstigen Rückstellungen nach IAS 37, PiR 11/2007 S. 329 NWB BAAAC-62246 Es war ein...

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