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IWB Nr. 22 vom Seite 812

Gestaltungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten für Verrechnungspreissysteme in Krisensituationen

Dr. Simon Renaud und Rechtsanwalt Martin Chwalek, Bereich Tax & Legal, Transfer Pricing, PricewaterhouseCoopers AG, Düsseldorf

I. Hintergrund

[i]Krisen werfen die Planung von Unternehmen häufig umUnerwartete politische und wirtschaftliche Entwicklungen können von gewichtigem Einfluss auf die Entscheidungen der auf dem jeweiligen Markt tätigen Akteure sein, wie die gegenwärtige Situation in Osteuropa, insbesondere in der Ukraine beispielhaft zeigt. Derartige Geschehensverläufe bergen das Potenzial, mittel- oder langfristige Planungen von Unternehmen zu berühren und erhebliche Unsicherheiten auszulösen. Für ihre Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen in solchen Krisengebieten haben Unternehmen dann u. a. auch Verrechnungspreisaspekte zu beachten.

[i]Hier ein Beispiel von Lizenzfertiger und RoutineunternehmenMögliche Reaktionen auf solche Situationen sollen im Folgenden mit Blick auf Lizenzfertiger und Routineunternehmen (z. B. Lohn-/Auftragsfertiger oder einfache Vertriebsgesellschaften) knapp dargestellt werden.

II. Routineunternehmen

[i]BMF, Schreiben vom 12. 4. 2005 - IV B 4 - S 1341 - 1/05 NWB VAAAB-52369Bei sog. Routineunternehmen, d. h. Konzernunternehmen mit vergleichsweise „einfachen“ Funktionen bei gleichzeitig recht geringer Risikotragung, erwarten die deutschen Verwaltungsgrundsätze Verfahren in Übereinstimmung mit den OECD-Verrechnungspreisleitlinien 2010 eine niedrige, aber stabile Marg...