Die Zielsetzungen und Ausgestaltungen der Rechnungslegungsstandards divergieren in Abhängigkeit von politischen, ökonomischen und kulturellen Einflüssen nicht nur theoretisch, sondern auch aus dem Blickwinkel der Praxisanwender heraus. Dabei belegen die empirischen Ergebnisse einen erheblichen Bruch zwischen den direkt und indirekt normierten Rechnungslegungszwecken und deren Bedeutung aus Sicht der Unternehmenspraxis.

Die Relevanzeinschätzungen differieren auch in Abhängigkeit von der Jahresumsatzklassenzugehörigkeit sowie von einer etwaigen Konzernzugehörigkeit. Allerdings sind die Mittelwertunterschiede nur teilweise signifikant.

Im Hinblick auf potenzielle künftige Änderungen der Zwecksysteme – insbesondere einer Annäherung dieser an die IFRS – kann von einer (weiteren) Trennung der theoretisch normierten/ableitbaren Zweckdefinitionen und den Einschätzungen in der Praxis ausgegangen werden.