Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 27 vom Seite 2316

Ehescheidung im Steuerrecht

Mehrbelastungen bei Zugewinn- und Versorgungsausgleich vermeiden

Professor Dr. Uwe Grobshäuser

Seit Jahren liegt die Anzahl der Ehescheidungen bei ca. 190.000 im Jahr bzw. ca. 4,5 Ehescheidungen je 1.000 Einwohner (www.destatis.de). Jede Ehescheidung ist mit juristischen Auseinandersetzungen verbunden. Es müssen Unterhaltsregelungen getroffen, das Vermögen auseinandergesetzt oder das Sorgerecht für gemeinsame Kinder geregelt werden. Sehr häufig haben die zivilrechtlichen Folgen von Trennung und Ehescheidung jedoch auch – zum Teil erhebliche – steuerrechtliche Folgen.

I. Ausgangssachverhalt

Grundfall

Franziska (38 Jahre alt) und Manfred (36 Jahre alt) sind seit zehn Jahren verheiratet. Franziska ist kaufmännische Angestellte, Manfred betreibt als Selbständiger eine Gebäudereinigungsfirma. Beide wohnen in einem gemeinsamen Einfamilienhaus, das sie in 2003 erwarben. Im Verlauf des Jahres 2010 gibt es immer häufiger schweren Streit zwischen den Eheleuten. Im Mai 2010 zieht Manfred aus dem gemeinsamen Haus aus und mietet eine Zweizimmerwohnung. Im Februar 2011 unternehmen die Eheleute einen Versöhnungsversuch. Manfred zieht wieder in das gemeinsame Einfamilienhaus ein. Ein Zusammenleben ist aber nach Ansicht beider Ehele...