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IWB Nr. 22 vom Seite 847

Steuern und Abgaben in Norwegen

Aktuelle Änderungen und Entwicklungen im norwegischen Steuerrecht

Ralf Sedlmayr

Im Jahr 1992 wurde in Norwegen eine umfangreiche Steuerreform durchgeführt, deren Grundsätze mit einigen Modifizierungen und Anpassungen immer noch gelten. Grundgedanke der Reform war, verschiedene Einkommensarten gleich zu besteuern. So wurden die Besteuerungsgrundlagen ausgeweitet bei gleichzeitiger Senkung der Steuersätze. Zusätzlich erhielten in den vergangenen Jahren Belange des Umweltschutzes stärkere Bedeutung im norwegischen Steuerrecht, verbunden mit verstärkten Maßnahmen, Steuerhinterziehung und Steuerflucht entgegenzuwirken.

I. Steuergesetzgebung in Norwegen

Die Steuergesetzgebung ist nach § 75 der norwegischen Verfassung dem Parlament (Storting) vorbehalten. Gemäß der Verfassung gelten alle Steuern und anderen Abgaben jeweils für ein Jahr.

II. Steuerverwaltung

[i]Aufbau der Steuerverwaltung in NorwegenDie Steuerverwaltung folgt bezüglich des Behördenaufbaus der sachlichen Aufgabenverteilung. Für die Fragen der Einfuhrumsatzsteuer ist das an der Grenze befindliche Zolldirektorat zuständig. Die nächst höhere Behörde ist das Zoll- und Abgabendirektorat (Toll- og avgiftsdirektoratet), oberste Behörde ist das Finanzministerium. Bei der Umsatzsteuer sind die Finanzämter des Regierungsbezirks (Fylkesskattekontor) für die Erfassung und Kontrolle zuständig. Zu zahlen ist die Umsatzsteuer an die zuständigen Steuerkassen (Skattefogden). Übergeordnete Behörden sind hier die Finanzämter der Regierungsbezirke und das Finanzministerium. Für Fragen der Einkommen- und Vermögensteuer liegt die Zuständigkeit bei den Finanzämtern (Ligningskontorene).