Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BBK Nr. 7 vom Seite 306

Bilanzpolitik im steuerlichen Wahlrechtsbereich nach dem

Maßgeblichkeitsgrundsatz nach dem BilMoG

Bernd Rätke und und Prof. Dr. Carsten Theile

[i]BMF vom 12. 3. 2010, NWB HAAAD-40121Über die Reichweite der BilMoG-induzierten Neufassung des § 5 Abs. 1 EStG ist in den vergangenen Monaten ein heftiger fachliterarischer Streit entbrannt: Wie maßgeblich ist die Handelsbilanz noch für die Steuerbilanz? Insbesondere: Können nur auf Steuerrecht basierende Ansatz- und Bewertungswahlrechte völlig freihändig und losgelöst von der Handelsbilanz ausgeübt werden? In die Diskussion hat sich nun auch die Finanzverwaltung eingeschaltet. Mit Schreiben vom bestätigt das BMF im Kern: Ja, die Ausübung steuerlicher Wahlrechte ist nicht mehr an die Handelsbilanz gebunden.

Dieser Beitrag erläutert die Zweifelsfragen der Rechtslage, die Auffassung der Finanzverwaltung und die Konsequenzen für die künftige Steuerbilanzpolitik.

Eine Kurzfassung des Beitrags finden Sie in BBK 7/2010 S. 294.

I. Steuerrechtslage vor BilMoG

Für Bücher führende Gewerbetreibende stellt § 5 Abs. 1 EStG in Verbindung mit § 5 Abs. 6 EStG die Verknüpfung zwischen handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und dem Betriebsvermögen (Steuerbilanz) über drei Ebenen dar:

1. Ebene 1: Handelsrechtliche Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung

Handelsrechtliche Grundsätze ord...