Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB Nr. 8 vom Seite 601 Fach 3 Seite 14375

Keine Anschaffungsfiktion bei Grundstücksentnahme für Altfälle

Anmerkung zum

Jens Intemann

Die Entnahme eines Wirtschaftsguts aus dem Betriebsvermögen gilt nach § 23 Abs. 1 Satz 2 EStG als Anschaffung, so dass eine anschließende Veräußerung innerhalb der Behaltefristen des § 23 EStG steuerpflichtig ist. Diese Anschaffungsfiktion hat der Gesetzgeber mit dem StEntlG 1999/2000/2002 aus dem Jahre 1999 erstmals eingeführt. Der BFH hat nun entschieden, dass § 23 Abs. 1 Satz 2 EStG nicht auf die Veräußerung von Wirtschaftsgütern anzuwenden ist, die der Steuerpflichtige vor dem aus einem Betriebsvermögen entnommen hat.

Dok IDNWB RAAAC-25633. Rechtsgrundlagen ▶ § 22 Nr. 2, § 23 Abs. 1 Satz 1-3 EStG. Vorinstanz NWB JAAAB-79577.

I. Gesetzliche Ausgangslage und Sachverhalt

1. Ausgangslage

Die Besteuerung von privaten Veräußerungsgeschäften nach § 23 EStG setzt neben der Veräußerung eines privaten Wirtschaftsguts grds. die entgeltliche Anschaffung des veräußerten Wirtschaftsguts innerhalb der Behaltefristen voraus. Eine Entnahme aus dem Betriebsvermögen galt bis zur Verabschiedung des StEntlG 1999/2000/2002 nicht als Anschaffung, so dass ein steuerpflichtiges Spekulationsgeschäft mangels Anschaffungsvorgang nicht vorliegen konnte (so schon , BStBl 1965 III S. 477).

Mit de...BStBl 2000 I S. 1383