Suchen Barrierefrei
NWB-EV Nr. 8 vom Seite 225

Die Verschonungsbedarfsprüfung im Praxistest

Ricarda Diekamp | Verantw. Redakteurin | nwb-ev-redaktion@nwb.de

Betriebsvermögensübertragungen haben im Vorjahresvergleich deutlich zugenommen. Während es bei den Erwerben von Betriebsvermögen von Todes wegen zu einem Anstieg von ca. 22,3 % kam, hat sich das verschenkte Betriebsvermögen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Auch die Beobachtungen in der Beratungspraxis zeigen einen deutlichen Anstieg von geplanten (Betriebs-)Vermögensübertragungen.

Soweit es sich bei dem übertragenen Vermögen um Betriebsvermögen handelt, hat der Gesetzgeber ein komplexes Verschonungssystem entwickelt, um die Übertragung von (aktivem) Betriebsvermögen zu begünstigen. Dabei knüpfen die einschlägigen Verschonungsmöglichkeiten an eine Vielzahl von Voraussetzungen an und orientieren sich an dem übertragenen Wert. Für Großerwerbe ist im Rahmen der Erbschaftsteuerreform 2016 erstmalig die Verschonungsbedarfsprüfung als neues Begünstigungsinstrument in Kraft getreten.

Sergej Müller, Tim Bauerfeld und Soufian Bender stellen die für Zwecke der Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer vorherrschenden Verschonungskonzepte für Betriebsvermögen in aller Kürze vor und gehen dabei generisch auch auf etwaige Erfordernisse und Fristen ein. Anschließend wird die Verschonungsbedarfsprüfung nach § 28a ErbStG im Detail erörtert. Dem folgt ein abschließendes Fazit. Sämtliche Ausführungen werden von praxisrelevanten Überlegungen und Hinweisen ergänzt.

Während bei quotalen bzw. kongruenten Gewinnverteilungsabreden bei Personengesellschaften die Gewinnverteilungen den Beteiligungsquoten der Gesellschafter an der Personengesellschaft entsprechen, weichen diese bei disquotalen bzw. inkongruenten Gewinnverteilungsabreden hiervon ab. Christian Linseisen beschäftigt sich mit disquotalen Gewinnverteilungsabreden bei Personengesellschaften. Der Autor beleuchtet hierbei ertrag- und schenkungsteuerliche Anwendungsfragen.

Im Rahmen der Nachfolgeplanung werden Immobilien häufig innerhalb der Familie übertragen. Die Übertragung kann dabei aus ertragsteuerlicher Sicht entgeltlich, teilentgeltlich oder unentgeltlich erfolgen. Neben den mit der Übertragung der Immobilie verbundenen ertragsteuerlichen und ggf. schenkungsteuerlichen Aspekten sollten auch die grunderwerbsteuerlichen Folgen der Übertragungen berücksichtigt werden. Dr. Katrin Dorn befasst sich mit diesen Steuerfolgen. Die Autorin berücksichtigt die dazu ergangene aktuelle Rechtsprechung des BFH, so z. B. das ) und das Urteil vom (IX R 2/24).

Beste Grüße

Ricarda Diekamp

Fundstelle(n):
NWB-EV 8/2025 Seite 225
NAAAJ-96365