Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Fehlanreize durch kombinierte IFRS-Regelungen?
Im Rahmen der Fachdiskussionen wird gelegentlich die Anreizwirkung bestimmter IFRS-Regelungen (wie dem impairment only-approach oder die fair-value-Bewertung) mehr oder weniger isoliert betrachtet. Es zeigt sich jedoch, dass gerade die kombinierte Wirkung entsprechender Regelungen das Verhalten der Adressaten beeinflussen könnte.
Pro
Rechnungslegungsregeln bilden nicht (nur) – wie gerne behauptet wird – die ökonomische Realität ab, sondern wirken sich direkt oder indirekt auch auf das reale Verhalten der Adressaten aus (Anreiz- oder Steuerungswirkung) und sind somit alles andere als entscheidungsneutral.
Wie jüngst die Financial Times (FT) berichtete, wirken sich, entgegen der ursprünglichen Erwartungen, die gestiegenen Zinsen bremsend auf Unternehmenszusammenschlüsse im europäischen Bankensektor aus (vgl. im Folgenden Morris/Walker, FT v. , S. 6). Der Grund dafür sei ein kombinierter Effekt der IFRS-Rechnungslegung. Zunächst habe man angenommen, steigende Zinsen würde die Zinsmarge verbessern, was die Liquidität steigern und somit das Potential für Unternehmenszusammenschlüsse im europäischen Bankensektor erhöhen würde. Bei dieser ökon...