IWB Nr. 7 vom Seite 1

Nach der Süße-Hasen-Zeit

Nils Henrik Feddersen | Verantw. Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

[i]Schokolade macht glücklich – aber nicht folgenlosDie deutsche Süßwarenindustrie hat für das Osterfest 2023 beeindruckende 230 Mio. Schoko-Osterhasen produziert. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfte ein Großteil dieser Schoko-Hasenpopulation nicht mehr bestehen, was für die Konsumenten eine süße Last bedeutet. Jeder Schoko-Hase (100 g) hat etwa 550 Kilokalorien. Was tun?

Vermutlichen wissen Sie, dass das Gehirn das Organ mit dem höchsten Energieverbrauch ist. Es beansprucht im Grundumsatz etwa 20 % der Energie des menschlichen Körpers. Leider ist das „Schlank-Denken“ nicht in dem Maße möglich, wie beim Mittelstreckenlauf und bei einigen Sätzen brachialen Krafttrainings. Das Gehirn verbraucht bei denksportlichen Höchstleistungen nicht messbar mehr Energie als im wachen Ruhezustand. Kaum 1 % der Gehirnleistung wird für die Verarbeitung von externen Eindrücken beansprucht – auch beim Lesen schwieriger Texte. Trotzdem ist ein Schoko-Hase innerhalb eines Tages – na gut, binnen eineinhalb Tagen – allein mittels der grauen Zellen glücklich verstoffwechselt.

[i]Bessere Bestimmung der Fremdvergleichsbandbreite nach Krisenjahren auf Basis historischer DatenDas Lesen dieser IWB soll keine Höchstleistung sein. Einige Themen beanspruchen dennoch etwas mehr Kommunikation der Synapsen untereinander. So stellen Ihnen Clements/Hülshorst/Stengel ab eine Methode vor, mit der sich empirisch bessere Anpassungsrechnungen im Rahmen der TNMM für Nachkrisenjahre erzielen lassen, obwohl noch keine aktuellen Post-Krisen-Finanzzahlen unabhängiger Vergleichsunternehmen vorliegen. Die Ergebnisse entsprechen den OECD-Richtlinien. Sie werden am Beispiel der Automobilindustrie durchgerechnet, die während der COVID-19-Pandemie erheblich unter die Räder kam und temporär rund 12 % Umsatz eingebüßt hat.

[i]Die Wirkung der Vermögensteuer in Norwegen ist umstrittenDie erneute Einführung der Vermögensteuer in Deutschland wird in der Politik immer wieder gefordert. Ebenso vehement wird sie von Verbänden und Wirtschaftsfachleuten als teilweise schädlich und extrem ineffektiv abgelehnt. Norwegen ist einer der wenigen OECD-Staaten, der eine Vermögensteuer erhebt. Der Tarif für die kommunale Vermögensteuer beträgt einheitlich 0,7 %. Der Steuersatz für die zusätzliche staatliche Vermögensteuer liegt bei 0,3 %, bei höheren Vermögen bei 0,4 %. Die Steuer trägt weniger als 2 % zum Fiskalaufkommen bei. Gleichwohl lohnt der Blick nach Norden von Schmid ab . Vielleicht erhöht dieses Beispiel sehr hoher Transparenz aller privaten Vermögensumstände auch Ihren Grundumsatz.

[i]Urteil des FG Düsseldorf zum Weitervermietungsmodell außerhalb des OrgankreisesDie Entscheidung des FG Düsseldorf 9 K 2833/21 G besprechen Schmalhofer/Schilawa ab . Beim den gewerbesteuerlichen Organkreis überschreitenden sog. Weitervermietungsmodell soll ausnahmsweise eine erweiterte Kürzung i. S. von § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG insoweit zu gewähren sein, wie sie den Betrag der hinzuzurechnenden Beträge nach § 8 Nr. 1 Buchst. e GewStG übersteigt. Das Urteil gilt also für Ausnahmefälle, die aber gar nicht so exotisch sind.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe

Nils Henrik Feddersen

Fundstelle(n):
IWB 7 / 2023 Seite 1
NWB ZAAAJ-37159