Christian Anemüller, Björn Bieling, Stefan Zöller, Elmar Krüger

Handbuch privater Kapitaleinkünfte

2. Aufl. 2018

ISBN der Online-Version: 978-3-482-77822-3
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-65562-3

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Handbuch privater Kapitaleinkünfte (2. Auflage)

E. Einnahmen aus stiller Gesellschaft und partiarischen Darlehen

I. Stille Gesellschaft

1. Grundlagen

501Die stille Gesellschaft ist eine traditionsreiche und stark verbreitete Form der unternehmerischen Beteiligung. So wurde sie bereits im Soester Stadtrecht von 1120 erwähnt und erstmalig im Handelsgesetzbuch v. 10.5.1897 gesetzlich geregelt. Das Konstrukt der stillen Gesellschaft ist bis heute sowohl zivilrechtlich als auch steuerrechtlich von besonderer Bedeutung. Steuerrechtlich wurden die Regelungen über die stille Gesellschaft zuletzt im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetz 2008 v. überarbeitet.

2. Rechtsgrundlagen
a) Zivilrechtliche Grundlagen

502Auf die stille Gesellschaft finden die Vorschriften über die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gem. §§ 705 ff. BGB sowie die speziellen Regelungen im Handelsgesetzbuch gem. §§ 230 ff. HGB Anwendung.

b) Steuerrechtliche Grundlagen

503Die ertragsteuerliche Behandlung der stillen Gesellschaft ist in § 15 Abs. 4 Satz 6 bis 8 EStG, § 15a EStG und § 20 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 EStG geregelt.

3. Begriff der stillen Gesellschaft
a) Allgemeines’

504Die zivilrechtlichen Regelungen enthalten keine abschließende Definition der stillen Gesellschaft. Aus § 230 Abs. 1 HGB ergeben sich jedoch folgende Min...

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