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StuB Nr. 12 vom Seite 457

Bilanzierungsarbitrage

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg

I. Das Sujet

1. Unternehmensübertragung

Angesprochen ist das derzeit mit Abstand am intensivsten diskutierte, höchstrichterlich behandelte und von der Finanzverwaltung fiskalpolitisch begutachtete Bilanzierungsthema. Das steueroptimierende Gestaltungspotenzial bereitet der Finanzverwaltung spürbar Kopfweh. Dabei geht es um einen in steuersystematischer Sicht höchst einfach gelagerten Sachverhalt, der in den BFH-Entscheidungen und in der Literaturflut leider meistens nur in komplizierter Form präsentiert wird . Dort ist von Unternehmensübergabe im asset deal die Rede; dabei werden auch bestimmte Passivposten der Bilanz übertragen, die steuerlich nicht angesetzt oder gegenüber der Handelsbilanzbewertung unterdotiert sind. Im Gesamtkaufpreis für das übernommene Unternehmen wird modelltypisch das handelsrechtliche Eigenkapital vergütet, während das steuerliche Eigenkapital wegen der genannten Ansatz- und Bewertungsvorbehalte höher ist. Oder anders ausgedrückt: Bisher ist steuerlich ein höherer Gewinn entstanden als in der der Unternehmensübertragung zugrunde gelegten Handelsbilanz. Das erwerbende Unternehmen zahlt dann insgesamt...