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StuB Nr. 15 vom Seite 555

Weichgespülte Steuerlatenz

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann, Freiburg

I. Verwässerung der Steuerlatenzierung?

1. ... durch das Gesetzgebungsverfahren

Beim Ziel der BilMoG-Verfasser, qualitativ zu den Regeln der IFRS aufzusteigen, durfte ein Neukonzept der Steuerlatenzierung nicht fehlen. Im Referentenentwurf war noch der Bezug auf IAS 12 enthalten. Der Regierungsentwurf hat die explizite Einvernahme der IFRS-Regeln aus politischen Gründen unterdrückt, der Inhalt des Gesetzesvorschlags konnte gleichwohl nur als Kurzfassung von IAS 12 verstanden werden. Danach hat die Lobby interessierter Kreise wirksam zugeschlagen. Die konzeptionelle Grundlage von IAS 12 blieb zwar erhalten, gleichzeitig wurden aber massive Erleichterungen des Regierungsentwurfs bestätigt oder zusätzlich eingefügt:

  • Kleine Kapital- und Kap. & Co.-Gesellschaften sind generell befreit,

  • mittelgroße und große Gesellschaften sind nur bei einem – eher seltenen – Passivüberhang verpflichtet,

  • mittelgroße Kapitalgesellschaften brauchen keine An hangerläuterungen zu machen.

2. ... durch das Standardsetting

2.1 Wahlrechte

Vor allem aber wurde der warme Regen der Wahlrechte durch den Gesetzgeber und Standardsetter ausgego...