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Segmentberichterstattung (HGB, IFRS)
1. Definition
Die Segmentberichterstattung (oder auch Segmentpublizität) bezeichnet die i. d. R. im Zusammenhang mit der periodischen Berichterstattung (Jahres- bzw. Konzernabschluss, Zwischenbericht, Börsenbericht) stattfindende Informationsgewährung über einzelne Teilbereiche (Segmente) der unternehmerischen Aktivitäten.
Die Einteilung der unternehmerischen Aktivitäten kann nach unterschiedlichen Dimensionen erfolgen, z.B. nach Produktgruppen, Regionen, Kundengruppen (z. B. Abnehmer nach Branchen), Profit Center.
Ein Grundanliegen der Segmentberichterstattung als Informationsinstrument ist die Veröffentlichung von Daten über die einzelnen Aktivitätsfelder innerhalb der berichtenden Einheit. Dadurch können die Abschlussadressaten die Chancen und Risiken eines diversifizierten Unternehmens bzw. Konzerns besser einschätzen.
Alvarez in Thiele/v. Keitz/Brücks (Hrsg.), Internationales Bilanzrecht, Loseblatt, Stand: 2021, IFRS 8: Geschäftssegmente
Fink/Ulbrich, Segmentberichterstattung nach ED 8 – Operating Segments, KoR 4/2006 S. 233
Große/Zimniok, Der Entwurf E-DRS 36 zur Segmentberichterstattung nach HGB, StuB 23/2019 S. 912
Hahn in Kirsch u. a. (Hrsg.), Handbuch Rechnungslegung, Loseblatt, Stand: 2022, Segmentberichterstattung
Haller in Ballwieser/Coenenberg/von Wysocki (Hrsg.), Handwörterbuch der Rechnungslegung und Prüfung, 3. Aufl. 2002, Sp. 2187–2200, Segmentpublizität
Kirsch, Segmentberichterstattung nach IFRS und Segmentabschlussanalyse (Teil 1 und Teil 2), KoR 2017 S. 36 und S. 86
Kirsch, Segmentberichterstattung nach DRS 28, DStZ 2021 S. 28
Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg (Hrsg.), Haufe IFRS-Kommentar, 22. Aufl. 2024, § 36 Segmentberichterstattung (Operating Segments)
Müller/Reinke/Peters, Segmentberichterstattung im HGB-Konzernabschluss, KoR 2019 S. 546
Schulz-Danso, Beck'sches IFRS-Handbuch, 6. Aufl. 2020, § 21 Segmentberichterstattung
Theile/Hegenberg, Segmentberichterstattung im HGB-Konzernabschluss nach E-DRS 36, BBK 24/2019 S. 1202
2. Anwendungsbereich
2.1. Konzernabschluss
Ob und ggf. nach welchen Standards für Mutterunternehmen mit Sitz und Geschäftsleitung in Deutschland eine Verpflichtung zur Segmentberichterstattung besteht, hängt davon ab, ob überhaupt eine handelsrechtliche Konzernrechnungslegungspflicht vorliegt. Im nächsten Schritt ist zu prüfen, ob das deutsche konzernrechnungslegungspflichtige Mutterunternehmen als kapitalmarktorientiertes Mutterunternehmen nach IFRS konzernrechnungslegungspflichtig ist (vgl. § 315e Abs. 1 HGB).
Sofern die IFRS nach § 315e Abs. 1 und 2 HGB anzuwenden sind, ist zu klären, ob eine Verpflichtung zur Aufstellung einer Segmentberichterstattung besteht. Diese richtet sich nach IFRS 8.2 b):
Eine Verpflichtung zur Erstellung einer auf den Konzernabschluss bezogenen Segmentberichterstattung besteht, wenn vom Mutterunternehmen