Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BBK Nr. 20 vom Seite 969 Fach 12 Seite 6806

Bilanzierung und Bewertung von Haftungsverhältnissen gem. § 251 HGB

von Prof. Dr. Hartmut Bieg, Saarbrücken

Durch die Angabe der Haftungsverhältnisse unter der Bilanz gibt der Kaufmann zu erkennen, in welcher Höhe rechtlich eine Inanspruchnahme möglich ist. Ist eine Inanspruchnahme jedoch bereits zu erwarten, so ist die Verpflichtung als Verbindlichkeit oder Rückstellung zu passivieren. Der Beitrag stellt zusammenfassend dar, welche Sachverhalte die Angabepflicht auslösen.

I. Begriff und Abgrenzung der Haftungsverhältnisse

Bei den Haftungsverhältnissen nach § 251 HGB handelt es sich um einseitige vertragliche Verpflichtungen gegenüber Dritten ohne unmittelbare Gegenleistungen, die bedingt aufgrund eines zukünftigen Ereignisses, das unabhängig vom Willen des Bilanzierenden eintreten kann, zu einer Vermögensbelastung führen können. Am Abschlussstichtag ist hieraus eine Inanspruchnahme – im Gegensatz zu den Verbindlichkeiten und Rückstellungen – unwahrscheinlich (Nicht-Passivierung). S. 970

Solche Haftungsverhältnisse sind gem. § 251 HGB unter der Bilanz bzw. bei Kapitalgesellschaften gem. § 268 Abs. 7 HGB wahlweise auch im Anhang auszuweisen, sofern sie nicht zu passivieren sind. Durch die Angabe dieser Verpflichtungen sollen die möglichen Vermögensbelastungen durch nicht bilanzierte Risike...