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Fortbestehensprognose im Insolvenz- und Bilanzrecht
Teil 2: Juristische Prognosekriterien
Nach Teil 1 der Beitragsreihe zur insolvenzrechtlichen Fortbestehensprognose in BBK 12/2022 S. 565 werden in diesem Teil 2 die zentralen juristischen Prognosekriterien dargestellt: Fortführungswille, Prognosegegenstand, Prognosezeitraum, Prognosesicherheitsgrad sowie die Erstellungsmethodik. Diese bilden das juristische Gerüst, auf dessen Grundlage die konkrete Prognoseerstellung vorzunehmen ist. Umso wichtiger ist, dass diese Kriterien genau befolgt werden, weil eine auf falschen Kriterien aufbauende Prognose einer gerichtlichen Nachprüfung nicht standhalten wird und damit beträchtliche Haftungs- und Strafbarkeitsrisiken realisieren kann.
I. Fortführungswille und Fortführungsfähigkeit
Die Fortbestehensprognose setzt zunächst einen Fortführungswillen der Gesellschafter voraus. Dieser muss auf die Fortführung des Unternehmens außerhalb eines Insolvenzverfahrens gerichtet sein.
Hinzukommen muss als zweite Voraussetzung eine objektive Fortführungsfähigkeit des Unternehmens. Diese ist im Wege der Fortbestehensprognose zu prüfen.
II. Prognosegegenstand
Im Rahmen der Prognose ist die künftige Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu belegen. Eine sol...