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NWB Nr. 3 vom Seite 191

Mietobjekt im Zeichen der vorweggenommenen Erbfolge

Musterfall zur Ermittlung der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung nach einer teilentgeltlichen Vermögensübertragung

Justus Dedden und Daniel Denker

[i]Escher in Kanzler/Kraft/Bäuml/Marx/Hechtner/Geserich, Einkommensteuergesetz Kommentar, 6. Aufl. 2021, § 21, NWB SAAAH-64496 Die vorweggenommene Erbfolge stellt in der Praxis ein beliebtes Gestaltungsmittel dar, um steueroptimiert Vermögensgegenstände auf die nächste Generation zu übertragen. Wird ein Gebäude im Privatvermögen voll unentgeltlich übertragen, ergeben sich grundsätzlich keine ertragsteuerlichen Auswirkungen. Liegt also eine voll unentgeltliche Übertragung eines im Privatvermögen gehaltenen Mietobjekts vor, sind nur erbschaft- und schenkungsteuerliche Auswirkungen zu berücksichtigen. Im nachfolgenden Beitrag soll jedoch die teilentgeltliche Vermögensübertragung eines privaten Mietobjekts im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge anhand eines grundlegenden Musterfalls aufgearbeitet werden. Abweichend zu einer voll unentgeltlichen Vermögensübertragung sind bei einer teilentgeltlichen Vermögensübertragung ertragsteuerliche Rechtsfolgen (z. B. Veräußerungsvorgang, Anschaffungsvorgang, neue AfA-Reihen) zu berücksichtigen. Dabei werden sowohl ertrag-, schenkung- als auch grunderwerbsteuerliche Auswirkungen angesprochen.

I. Hintergrund und Problemstellung

[i]Kaya, Vorweggenommene Erbfolge durch Schenkung, Grundlagen, NWB HAAAE-72843 Das Gestaltung...BStBl 1990 II S. 847BStBl 1993 I S. 80BStBl 2007 I S. 269BStBl 2010 I S. 227