Asset Protection aus innerfamiliärer Sicht

Für den steuerlichen und rechtlichen Berater von vermögenden Mandanten ist die Sicherung der Vermögenswerte vor Haftungszugriffen, Zersplitterung, einer nicht optimalen Steuergestaltung oder einer nicht optimalen Nachfolgeplanung und anderen negativen Ereignissen eine anspruchsvolle Aufgabe. Der Begriff Vermögenssicherung bzw. Asset Protection meint dabei die Gesamtheit aller Maßnahmen, die das Vermögen vor negativen Einflüssen schützen soll.

Neben insolvenz-, haftungs- und steuerrechtlichen Risiken, die das Vermögen einer Familie oder eines Unternehmers bedrohen können, existieren nicht minder große Gefahrenquellen aus dem „Innersten“ der Familie, die das Vermögen bzw. dessen Liquidität gleichermaßen bedrohen können. Zu den häufigsten innerfamiliären Risiken, die den Bestand des Familienvermögens bedrohen können, zählen güterrechtliche, erbrechtliche und gesellschaftsrechtliche Ansprüche. Gleichzeitig eröffnen diese Rechtsgebiete jedoch auch Gestaltungsmöglichkeiten, die zum Zweck der Asset Protection genutzt werden können.

Dieser Bereich ist – nicht zuletzt aufgrund seiner Komplexität – sehr herausfordernd für den Berater. Denn neben den rein fachlichen Herausforderungen gilt es zu verstehen, was der Familie wichtig ist. Jede Familie ist anders, jedes Vermögen ist anders. Es gibt nicht die eine richtige Lösung für alle. Es gibt vielmehr eine Vielzahl an Möglichkeiten, die miteinander kombiniert werden können. Dr. Claudia Klümpen-Neusel und Dr. Maren Gräfe wecken mit ihrem Beitrag ab der Seite 326 einerseits die Sensibilität für einfache, aber trotzdem häufig übersehene Gefahren und zeigen andererseits wertvolle Gestaltungsmöglichkeiten auf.

Tipp: Lesen Sie zu den „von außen“ kommenden insolvenz-, haftungs- und steuerrechtlichen Risiken den ausführlichen Beitrag in NWB-EV 8/2021 S. 254. Dr. Claudia Klümpen-Neusel und Dr. Maren Gräfe stellen typische Beispiele drohender Risiken von außen einschließlich möglicher Lösungsansätze für eine wirksame Asset Protection dar. Dabei beleuchten sie aktuelle Brennpunkte aus der Beratungspraxis unter Beachtung gegenwärtiger Entwicklungen. Denn insbesondere bei Unternehmerfamilien gibt es eine Vielzahl an Haftungs- und Liquiditätsgefahren. Gerade aufgrund der zunehmenden Internationalisierung von Familienmitgliedern, Vermögensträgern sowie des Vermögens ergeben sich – neben Möglichkeiten – auch zunehmende Bedrohungspotenziale.

Beste Grüße

Beate Blechschmidt

Fundstelle(n):
NWB-EV 10/2021 Seite 321
NWB UAAAH-89887