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BBK Nr. 15 vom Seite 757 Fach 19 Seite 423

Der Nutzen von Scoring-Modellen bei der Bilanzauswertung kleiner mittelständischer Unternehmen

Prof. Dr. Jürgen Jacobs, Prof. Dr. Günter Weinrich und Prof. Dr. Karl Goede, Lüneburg

I. Problemstellung

Die gegenwärtig zu beobachtende Welle von Firmenzusammenbrüchen in der Bundesrepublik Deutschland wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Jahren fortsetzen. Untersuchungen der Creditreform aus dem Jahr 1996 gehen für das Jahr 2000 von insgesamt 38 000 Unternehmensinsolvenzen aus. Diese Prognosen unterstreichen die Bedeutung eines geeigneten objektiven Instruments zur Früherkennung von Unternehmenskrisen.

Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage von Unternehmen erfolgt zunehmend - vor allem im Bankenbereich - durch die Auswertung von Bilanz- und Jahresabschlußkennzahlen mit Hilfe sog. Scoring-Modelle. Durch ein Scoring-Modell werden die Kennzahlenwerte eines Unternehmens über eine Gewichtungsfunktion so kombiniert, daß der resultierende Punktwert (Scoringwert) eine möglichst treffsichere Zuordnung des untersuchten Unternehmens zur Klasse der kritischen (insolvenzgefährdeten) bzw. zur Klasse der guten (nicht insolvenzgefährdeten) Unternehmen erlaubt. Die Bestimmung der Gewichtungsfunktion erfolgt meist auf der Grundlage einer statistischen Analyse einer Stichprobe von Unternehmen, deren Klassenzugehörigke...