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SteuerStud Nr. 9 vom Seite 620

OSS und IOSS – Fernverkauf ohne und mit elektronischer Schnittstelle

Sieben prüfungs- und praxisrelevante Fälle

Jörg Ramb

Die Umsatzsteuer im Kontext des internationalen Warenverkehrs ist ein zentrales Thema i. R. der Vorbereitung auf die StB-Prüfung. Anhand von Übungsfällen beleuchtet die folgende Fallstudie die Anwendung der neuen Regelungen in Bezug auf die Umsetzung des zweiten MwSt-Digitalpakets, die durch das JStG 2020 in das UStG eingeführt worden sind.

I. Hintergrund

1. Allgemeines

Die Globalisierung und der technologische Wandel haben zu einer massiven Zunahme des elektronischen Geschäftsverkehrs (E-Commerce) geführt. Innerhalb des europäischen Binnenmarkts ist es jedoch insoweit bisher nicht gelungen, einheitliche Regelungen für die Erbringung grenzüberschreitender Leistungen herbeizuführen, die allgemein die umsatzsteuerliche Besteuerung im Empfängerland gewährleisten (sog. Bestimmungslandprinzip). Im Rahmen des E-Commerce wurden innerhalb des UStG bisher nur sukzessive Maßnahmen ergriffen, die das Bestimmungslandprinzip umsetzen.

2. Kroatien-Anpassungsgesetz und UStAVermG

Durch das Kroatien-Anpassungsgesetz v.  wurde ab 2015 insbesondere die Vorschrift § 3a Abs. 5 UStG eingeführt (Ortsregelungen für Telekommunikationsleistungen, für Rundfunk- und Fernsehd...