Die Entwicklungen in der Umsatzsteuer der letzten zwei Jahre hatten auf den Online-Handel im B2B- genauso wie im B2C-Bereich einen erheblichen, wenn nicht gar disruptiven Einfluss. Dabei ist im EU-Kontext zunächst an die zum 1.1.2020 in Kraft getretenen Quick Fixes zu denken. Bereits ein Jahr zuvor sorgte die Einführung der Haftung für Online-Marktplätze für erhebliche Veränderungen. Die zwischenzeitlich ergangene Rechtsprechung von EuGH und BFH brachte nicht immer die erhoffte Klarheit und Rechtssicherheit, auch das BMF-Schreiben vom 9.10.2020, III C 3 - S 7140/19/10002 :007, zu innergemeinschaftlichen Lieferungen lässt Fragen unbeantwortet. All diesen Entwicklungen ist jedoch gemein, dass Versandhändler mehr als je zuvor angehalten sind, sich möglichst umfassend einen Überblick über ihre Lieferketten zu verschaffen und erforderlichenfalls ihre Prozesse zu optimieren. Dass die Rechtsentwicklungen keinesfalls abgeschlossen sind, zeigt ein Blick auf das JStG 2020, das den Rechtsrahmen für den Versandhandel nochmals deutlich umgestalten wird. Im folgenden Beitrag sollen zunächst ausgewählte, für den Online-Handel relevante Fragestellungen im Zusammenhang mit den Quick Fixes näher bel...