StuB Nr. 21 vom Seite 1

Beilage: Jahresabschluss 2020 in der Corona-Pandemie ...

Dipl.-Ök. Patrick Zugehör | Verantw. Redakteur | stub-redaktion@nwb.de

... Rechnungslegung, Berichterstattung und Bewertung sowie Steuerbilanz

Die Ausbreitung des Coronavirus hat unser Leben vollkommen verändert. Das Virus hat aber nicht nur wesentliche Folgen auf unseren täglichen Alltag, sondern auch auf die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen sowie auf einzelne Unternehmen im Speziellen. Da die Auswirkungen der Corona-Pandemie als wertbegründendes Ereignis für das Geschäftsjahr 2020 einzustufen sind, erfolgt im Regelfall erstmals in den zugehörigen Jahresabschlüssen eine materielle Berücksichtigung Corona-bezogener Auswirkungen im Zahlenwerk der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung in einem in Abhängigkeit der jeweiligen Betroffenheit unternehmensspezifischen Ausmaß. Dies umfasst mögliche außerplanmäßige Abschreibungen im Anlage- und Umlaufvermögen, die potenzielle Bilanzierung von Drohverlustrückstellungen, die bilanzielle Abbildung von Verbindlichkeitsmodifikationen und mögliche Auflösungen von aktiven latenten Steuern. Daneben können weitere Sachverhalte, wie Konsolidierungsfragen der Konzernrechnungslegung oder die Bilanzierung von Bewertungseinheiten, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auf eine angemessene Handhabung und im Zweifel zweckorientierte Bilanzierung zu überprüfen sein. Zwirner/Zimny/Vodermeier gehen in der zu dieser Ausgabe auf ausgewählte Aspekte aus Rechnungslegung, Berichterstattung und Bewertung sowie Steuerbilanz beim Jahresabschluss 2020 ein.

Reform der internen Corporate Governance nach dem Wirecard-Skandal

Als Reaktion auf den Wirecard-Skandal haben das BMF und das BMJV am einen gemeinsamen Referentenentwurf (RefE) für ein Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz – FISG) veröffentlicht. Der RefE umfasst eine Vielzahl von Reformvorschlägen zur Stärkung des deutschen Corporate Governance-Systems. Velte konzentriert sich ausschließlich auf die internen Corporate Governance-Maßnahmen am Beispiel einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Hierbei werden die handels- und aktienrechtlichen Regulierungen nach dem FISG-RefE für die Tätigkeit des Vorstands, Aufsichtsrats und Abschlussprüfers dargestellt und einer kritischen Würdigung unterzogen.

Nichtfinanzielle Berichtspflichten für KMU

Unbeschadet aller Anstrengungen zur Milderung der (wirtschaftlichen) Folgen der Corona-Pandemie wird vonseiten der EU mit ungebrochenem Eifer weiter das Ziel verfolgt, das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus von Unternehmensfinanzierung und -berichterstattung zu rücken. Ausgangspunkt bzw. „Herzstück“ dieser aktuellen Entwicklung ist der Aktionsplan zur nachhaltigen Finanzierung („Sustainable Finance“). Scheid/Baumüller/Needham zeigen den derzeitigen Status quo der Regulierungsmaßnahmen der EU zur Sustainable Finance auf und beleuchten die mittelbare Rolle von KMU in der nichtfinanziellen Berichterstattung näher.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!

Patrick Zugehör

Fundstelle(n):
StuB 21/2020 Seite 1
GAAAH-62893