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Target Costing
Die WPK veröffentlicht regelmäßig die Klausuren zum WP- Examen. Diese sind sehr hilfreich zur Vorbereitung auf das Examen. Da die WPK keine Lösungen zur Verfügung stellt, haben wir uns entschieden, selbst Lösungsvorschläge zu ausgewählten Klausuraufgaben zu entwickeln. Außerdem nehmen wir zusätzlich eine Themeneinordnung vor. Auf diese Weise entsteht mit der Zeit ein Kompendium jener Themen, die nicht nur für das WP-Examen, sondern für die Berufsausübung insgesamt nützlich sein können.
I. Einordnung des Target Costing
Beim Target Costing („Zielkostenmanagement“) handelt es sich um ein Verfahren des strategischen Kostenmanagements zur Kostenplanung. Das Target Costing zielt darauf ab, die Zielkosten eines Produkts schon vor der Herstellungsphase zu bestimmen, da der wesentliche Teil der Kosten eines Produktes bereits durch Konstruktion und Design in der Forschungs-, Entwicklungs- und Konstruktionsphase determiniert wird. Entsprechend betrachtet das Target Costing den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Die klassischen betrieblichen Kostenrechnungssysteme werden hingegen häufig erst in der Produktionsphase zur Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Kosten eingesetzt.
Ausgangspunkt des Target Costing ist die Frage, was ein neues Produkt höchstens kosten darf. Durch diese Marktorientierung erfolgt die Kostenplanung primär auf Basis von Kundenwünschen. Dabei wird beim Target Costing vom marktorientiert ermittelten Zielpreis die geforderte Gewinnspanne abgezogen, um die Zielkosten („Target Costs“) zu ermitteln. Die Zielkosten – auch erlaubte Kosten („Allowable Costs“) genannt – stellen die Kostenobergrenze dar. Die Zielkostenlücke („Target Costs Gap“) bzw. der Kostenanpassungsbedarf ergibt sich aus dem Vergleich der Allowable Costs mit den geschätzten Kosten („Drifting Costs“).
II. Aufgabenstellung
Das Skiunternehmen Snow Fun hat Absatzschwierigkeiten bei seiner Allroundskibindung für Einsteiger AFE 100. Es führt aus diesem Grund eine Marktstudie durch, um die Wünsche seiner Kunden besser zu verstehen. Die Marktstudie ermittelt die Bedeutung einzelner Produktfunktionen sowie den Beitrag der drei Komponenten der Skibindung zur Erfüllung dieser Funktionen. Die Anteile sind in den Übersichten 1 und 2 dargestellt: