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BFuP Nr. 2 vom Seite 146

Implementierung neuer Zuteilungsregeln der Rationierungsspiele in Gesellschaftsverträge zur gerechten Verteilung von Liquidationserlösen am Beispiel geschlossener Immobilienfonds (AIF)

Von Katharina Wagner, M.A., BTU Cottbus-Senftenberg

Renditeorientierung oder Steuerersparnis waren in der Vergangenheit Anreize, um in große (Immobilien)Projekte mittels geschlossener Fonds zu investieren. Vor der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) unterlag diese Anlageklasse kaum Regularien und wurde zum grauen Kapitalmarkt gezählt. Auch nach verstärkter Regulierung durch den Gesetzgeber wird die Verteilung von Gewinnen und Verlusten, die aus der Geschäftstätigkeit der geschlossenen Fonds entstehen, individuell im Gesellschaftsvertrag geregelt und ist häufig wenig transparent hinsichtlich der Gerechtigkeit der Zahlungen. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, ob und wie die Implementierung von Zuteilungsregeln, die denen der Rationierungsspiele (bankruptcy rules) angeglichen sind, in Gesellschaftsverträge geschlossener Alternativer Investmentfonds (AIF), zu gerechten Verteilungen von Gewinnen und Verlusten führen können.

1 Problemstellung und Vorgehensweise

Mit ihrer Entstehung in den frühen 1970er Jahren galten geschlossene Fonds vor allem als Steuersparmodell. Bis 1985 konnten Verluste bis zum Dreifachen der eingezahlten Summe anderen Einkommensarten zugewiesen werden und so die zu zahlende Steuer über das zu versteuernde Einkommen mindern. Die ...