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IWB Nr. 4 vom Seite 126

Brasilien strebt nach Konvergenz seiner Verrechnungspreisvorschriften mit OECD-Standards

Clarisse Roeder, Senior Manager und und Stefan Schurr, Senior Associate, beide PricewaterhouseCoopers GmbH, Stuttgart

Am [i] Transfer Pricing in Brazil - Towards Convergence with the OECD Standard: A Joint Assessment unter http://go.nwb.de/2we64 veröffentlichten die OECD und Brasilien ein gemeinsames Diskussionspapier, in dem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der bisherigen brasilianischen Verrechnungspreisvorschriften mit den OECD-Leitlinien erarbeitet wurden. Hintergrund ist das 2018 gestartete Projekt „Transfer Pricing in Brazil“, an dem die OECD und das brasilianische Finanzministerium maßgeblich beteiligt sind, sowie die angestrebte Mitgliedschaft Brasiliens in der OECD, die eine nachhaltige Konvergenz der brasilianischen Verrechnungspreisvorschriften mit den von der OECD entwickelten Grundsätzen erforderlich macht.

I. Aktueller Stand der brasilianischen Verrechnungspreisvorschriften

Als [i]Brasilien ist den OECD-Entwicklungen seit 1995 nicht mehr gefolgtneuntgrößte Volkswirtschaft der Welt ist die Besteuerung von multinationalen Unternehmen (MNU) ein zentrales Thema der brasilianischen Finanz- und Steuerpolitik. Die gegenwärtigen brasilianischen Verrechnungspreisvorschriften basieren weitestgehend auf den OECD-Verrechnungspreisrichtlinien von 1979 und wurden zuletzt im Jahr 1996 grundlegend überarbeitet. Wesentliche Anpassungen der OECD-Verrechnungspreisleitlinien sowie deren Weiterentwicklungen in den Jahren 2010 ...