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BFuP Nr. 6 vom Seite 628

Die optimale Aktienindexproduktewahl eines Privatanlegers: Eine entscheidungstheoretische Analyse unter Berücksichtigung der Besteuerung nach dem Investmentsteuerreformgesetz

Paul Gurr, M.Sc., Universität Rostock

Der vorliegende Beitrag untersucht die optimale Aktienindexproduktewahl eines Privatanlegers nach dem Investmentsteuerreformgesetz. Dabei wird mit Hilfe einer Monte-Carlo-Simulation die Nachsteuerrendite für verschiedene Indexprodukte (Index-Zertifikat, thesaurierender ETF, ausschüttender ETF) berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass in vielen Fällen thesaurierende ETFs zu bevorzugen sind, da diese von Steuerstundungseffekten sowie von einer Teilfreistellung profitieren. Es kann aber auch dazu kommen, dass Index-Zertifikate vorteilhafter sind. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein hoher Anteil inländischer Erträge oder ein sehr hoher Basiszinssatz vorliegt. Ist der Anteil inländischer Erträge gering, zeigt sich, dass sich im Vergleich zum alten Recht mit ETFs, die sich für eine Teilfreistellung qualifizieren, nennenswert höhere Nachsteuerrenditen erzielen lassen.

1 Einleitung

Passive Anlagestrategien erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Allein in Deutschland stieg das in Exchange Traded Funds (ETFs) investierte Vermögen von 2013 (225 Mrd. €) zu 2015 (331,6 Mrd. €) um 47 %. Im Vordergrund der passiven Anlagestrategie steht, einen Aktienindex exakt abzubilden. Unter der Annahme, ...