Digitalisierung muss nicht teuer sein

Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist bei den Unternehmen angekommen. Das zeigt die aktuelle „Unternehmensbefragung 2019“ der KfW Bankengruppe. In Zusammenarbeit mit 17 Wirtschaftsverbänden wurden Unternehmen zum dritten Mal zu ihren Digitalisierungsaktivitäten befragt. Einige Ergebnisse der Umfrage:

• Rund zwei Drittel der Unternehmen haben die Durchführung von Digitalisierungsvorhaben in den kommenden zwei Jahren fest eingeplant.

• Die geplanten Digitalisierungsvorhaben streuen breit über die verschiedenen Unternehmensbereiche. Auf Position eins rangiert der Vertrieb. Dann folgen nahezu gleichauf Verwaltung und Materialwirtschaft und auf Position vier die Leistungserstellung.

• Vorreiter der Digitalisierung sind zwar große Unternehmen, doch der Trend zur Digitalisierung ist sowohl bei großen wie bei kleinen Unternehmen zu beobachten. So planen auch zwei von fünf kleinen Unternehmen (bis 1 Mio. € Jahresumsatz) Digitalisierungsvorhaben durchzuführen. Weitere 28 % denken zumindest darüber nach.

Sicherlich werden Sie auch Mandanten haben, die das Thema Digitalisierung umtreibt. Und wahrscheinlich wird auch die Frage nach der Finanzierung immer wieder gestellt. Denn Entwicklungs- und Beratungskosten können beträchtlich sein. Laut der Umfrage nennen nämlich kleine Unternehmen (bis 1 Mio. € Jahresumsatz) Finanzierungsschwierigkeiten mehr als viermal häufiger als große Unternehmen.

Selbst wenn Sie kein Digitalisierungsexperte sind, können Sie Ihre Mandanten beim Finanzierungsthema zur Seite stehen – und zumindest deren Beratungskosten reduzieren. Denn es gibt mittlerweile zahlreiche Fördermittel für die Beratung von Digitalisierungsvorhaben. Weisen Sie Ihre Mandanten darauf hin oder unterstützen Sie sie bei der Beantragung. Neben dem bundesweiten Flaggschiff „Go-digital“ bieten sich auch diverse landesspezifische Programme an. Im Rahmen der Beitragsreihe „Beratungs- und Digitalisierungsförderung für Kanzleien und Mandanten“ stellt Alexander Thiem in dieser Ausgabe ab S. 332 den Digitalbonus Bayern vor. Sie haben keine Mandanten in Bayern? Dann schauen Sie in die bereits erschienenen Beiträge dieser Beitragsreihe, in denen sich der Autor bislang mit Bundesprogrammen sowie mit Programmen für NRW beschäftigt hat. Einen Überblick finden Sie in Kapitel I des genannten Beitrags.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 11/2019 Seite 321
NWB LAAAH-33156