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NWB Nr. 10 vom Seite 867 Fach 17 Seite 1639

Verrechnungskonten in der Steuerbilanz persönlich geprägter Kapitalgesellschaften

von Regierungsdirektor Dipl.-Finw. (FH) Norbert Wiesch und Steuerberater Dipl.-Kfm. Uwe Barthel, beide Magdeburg

Bei persönlich geprägten Kapitalgesellschaften (familiär geführte Gesellschaften mit beherrschenden Gesellschaftern) werden häufig sog. Verrechnungskonten in der Bilanz ausgewiesen. Die nachstehende Abhandlung soll dem Praktiker einen schnellen Überblick über die damit im Zusammenhang stehenden Probleme verschaffen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.

I. Wesen eines Verrechnungskontos

Auf einem Verrechnungskonto werden Zahlungen für private Zwecke des Gesellschafters erfaßt, die bei einem Einzelunternehmen oder einer Personengesellschaft als Privatentnahmen zu buchen wären; hieraus entsteht eine Forderung der Kapitalgesellschaft an den Gesellschafter. Andererseits kann ein Verrechnungskonto dadurch entstehen, daß der Gesellschafter der Kapitalgesellschaft liquide Mittel (etwa zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen) zur Verfügung stellt, die bei einem Einzelunternehmen oder einer Personengesellschaft als Privateinlagen zu behandeln wären; es entsteht eine Verbindlichkeit der Kapitalgesellschaft gegenüber dem Gesellschafter.

Die Praxis hilft sich in beiden Fällen mit Verrechnungskonten, deren steuerliche und wirtschaftliche Konsequenzen der Gesellschaft...