Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
WP Praxis Nr. 8 vom Seite 227

Risikoorientierter Prüfungsansatz

Grundstruktur und Definitionen

Professor Dr. Mathias Graumann

Angesichts zahlloser Geschäftsvorfälle und Belege pro Geschäftsjahr ist eine vollständige Prüfung per se unmöglich. Um bei unvermeidlichen Stichprobenprüfungen dennoch die geforderte Sicherheit der Prüfungsaussagen zu gewährleisten, wird der risikoorientierte Prüfungsansatz als Grundsatz ordnungsmäßiger Prüfungstätigkeit angewandt (so IDW PS 261 n. F.). In diesem Beitrag wird die Grundstruktur dieses Ansatzes erörtert.

Zülch, Risikoorientierter Prüfungsansatz, infoCenter NWB UAAAE-25224

Kernaussagen
  • Der risikoorientierte Prüfungsansatz bezweckt, über eine der eigentlichen Prüfung vorgeschaltete Risikoanalyse das Ausmaß der Prüfungshandlungen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren und auf die risikobehafteten Prüffelder zu fokussieren.

  • Hierbei impliziert das sog. inhärente Risiko die Risikobehaftung des Geschäftsmodells und der wirtschaftlich-rechtlichen Lage des zu prüfenden Unternehmens an sich.

  • Das Kontrollrisiko umfasst die (Nicht-)Angemessenheit und (Un-)Wirksamkeit der durch das Management implementierten internen Kontrollen insbesondere in Bezug auf die im Vorhinein als risikobehaftet eingestuften Bereiche, Funktionen oder Prozesse.

I. Grundlagen

Bedingt durch die zunehmende Komplexität der Unternehmensumwelt und -strukturen können sich Prüfungen nicht mehr nur am Einzelfall orientieren. Der Fokus der Prüfungshandlungen liegt deshalb auf der Prüfung von