Zweiter Teil: Besondere Bewertungsvorschriften
Dritter Abschnitt: Vorschriften für die Bewertung von Vermögen in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet [1]
A. Land- und forstwirtschaftliches Vermögen [2]
§ 125 Land- und forstwirtschaftliches Vermögen [3] [4] [5]
(1) Einheitswerte, die für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft nach den Wertverhältnissen vom festgestellt worden sind, werden ab dem nicht mehr angewendet.
(2) 1Anstelle der Einheitswerte für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft werden abweichend von § 19 Abs. 1 Ersatzwirtschaftswerte für das in Absatz 3 bezeichnete Vermögen ermittelt und ab der Besteuerung zugrunde gelegt. 2Der Bildung des Ersatzwirtschaftswerts ist abweichend von § 2 und § 34 Abs. 1, 3 bis 6 und 7 eine Nutzungseinheit zugrunde zu legen, in die alle von derselben Person (Nutzer) regelmäßig selbst genutzten Wirtschaftsgüter des land- und forstwirtschaftlichen Vermögens im Sinne des § 33 Abs. 2 einbezogen werden, auch wenn der Nutzer nicht Eigentümer ist. 3§ 26 ist sinngemäß anzuwenden. 4Grundbesitz im Sinne des § 3 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 und Satz 2 des Grundsteuergesetzes wird bei der Bildung des Ersatzwirtschaftswerts nicht berücksichtigt.
(3) 1Zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehören abweichend von § 33 Abs. 2 nicht die Wohngebäude einschließlich des dazugehörigen Grund und Bodens. 2Wohngrundstücke sind dem Grundvermögen zuzurechnen und nach den dafür geltenden Vorschriften zu bewerten.
(4) 1Der Ersatzwirtschaftswert wird unter sinngemäßer Anwendung der §§ 35, 36, 38, 40, 42 bis 45, 50 bis 54, 56, 59, 60 Abs. 2 und § 62 in einem vereinfachten Verfahren ermittelt. 2Bei dem Vergleich der Ertragsbedingungen sind abweichend von § 38 Abs. 2 Nr. 1 ausschließlich die in der Gegend als regelmäßig anzusehenden Verhältnisse zugrunde zu legen.
(5) Für die Ermittlung des Ersatzwirtschaftswerts sind die Wertverhältnisse maßgebend, die bei der Hauptfeststellung der Einheitswerte des land- und forstwirtschaftlichen Vermögens in der Bundesrepublik Deutschland auf den zugrunde gelegt worden sind.
(6) 1Aus den Vergleichszahlen der Nutzungen und Nutzungsteile, ausgenommen die forstwirtschaftliche Nutzung und die sonstige land- und forstwirtschaftliche Nutzung, werden unter Anwendung der Ertragswerte des § 40 die Ersatzvergleichswerte als Bestandteile des Ersatzwirtschaftswerts ermittelt. 2Für die Nutzungen und Nutzungsteile gelten die folgenden Vergleichszahlen:
Landwirtschaftliche Nutzung
Landwirtschaftliche Nutzung ohne Hopfen und Spargel
Die landwirtschaftliche Vergleichszahl in 100 je Hektar errechnet sich auf der Grundlage der Ergebnisse der Bodenschätzung unter Berücksichtigung weiterer natürlicher und wirtschaftlicher Ertragsbedingungen.Hopfen
Tabelle in neuem Fenster öffnenHopfenbau-Vergleichszahl je Ar.....40Spargel
Tabelle in neuem Fenster öffnenSpargelbau-Vergleichszahl je Ar.....70
Weinbauliche Nutzung
Weinbau-Vergleichszahlen je Ar:
- Tabelle in neuem Fenster öffnenTraubenerzeugung (Nichtausbau).....22
- Tabelle in neuem Fenster öffnenFassweinausbau...............................25
- Tabelle in neuem Fenster öffnenFlaschenweinausbau.........................30
- Tabelle in neuem Fenster öffnen
Gärtnerische Nutzung
Gartenbau-Vergleichszahlen je Ar:
Nutzungsteil Gemüse-, Blumen- und Zierpflanzenbau:
- Tabelle in neuem Fenster öffnenNutzungsteil Obstbau.......................50
- Tabelle in neuem Fenster öffnenNutzungsteil Baumschulen...............60
Für Nutzungsflächen unter Glas und Kunststoffplatten, ausgenommen Niederglas, erhöhen sich die vorstehenden Vergleichszahlen bei
aa)Gemüsebau
Tabelle in neuem Fenster öffnennicht heizbar....................................um das 6fache,heizbar.............................................um das 8fache,bb)Blumen- und Zierpflanzenbau, Baumschulen
Tabelle in neuem Fenster öffnennicht heizbar....................................um das 4fache,heizbar.............................................um das 8fache.
(7) Für die folgenden Nutzungen werden unmittelbar Ersatzvergleichswerte angesetzt:
Forstwirtschaftliche Nutzung
Der Ersatzvergleichswert beträgt 125 Deutsche Mark je Hektar.
Sonstige land- und forstwirtschaftliche Nutzung
Der Ersatzvergleichswert beträgt bei
- Tabelle in neuem Fenster öffnenBinnenfischerei................................2 Deutsche Mark je kg des nachhaltigen Jahresfangs,
Teichwirtschaft
aa) Tabelle in neuem Fenster öffnenForellenteichwirtschaft...................20 000 Deutsche Mark je Hektar,bb) Tabelle in neuem Fenster öffnenübrige Teichwirtschaft....................1 000 Deutsche Mark je Hektar,Fischzucht für Binnenfischerei und Teichwirtschaft
aa) Tabelle in neuem Fenster öffnenfür Forellenteichwirtschaft..............30 000 Deutsche Mark je Hektar,bb) Tabelle in neuem Fenster öffnenfür übrige Binnenfischerei und Teichwirtschaft...............................1 500 Deutsche Mark je Hektar,- Tabelle in neuem Fenster öffnenImkerei............................................10 Deutsche Mark je Bienenkasten,
- Tabelle in neuem Fenster öffnenWanderschäferei.............................20 Deutsche Mark je Mutterschaf,
- Tabelle in neuem Fenster öffnenSaatzucht.........................................15 Prozent der nachhaltigen Jahreseinnahmen,
- Tabelle in neuem Fenster öffnenWeihnachtsbaumkultur....................3 000 Deutsche Mark je Hektar,
- Tabelle in neuem Fenster öffnenPilzanbau.........................................25 Deutsche Mark je Quadratmeter,
- Tabelle in neuem Fenster öffnenBesamungsstationen.........................20 Prozent der nachhaltigen Jahreseinnahmen.
- Tabelle in neuem Fenster öffnen
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KAAAA-73784
1Anm. d. Red.: Überschrift i. d. F. des Gesetzes v. (BGBl I S. 2049) mit Wirkung v. 28. 12. 1996.
2Anm. d. Red.: Überschrift eingefügt gem. Gesetz v. (BGBl I S. 2590) mit Wirkung v. 1. 11. 1997.
3Anm. d. Red.: § 125 Abs. 2 und 4 i. d. F. des Gesetzes v. (BGBl I S. 3794) mit Wirkung v. ; Abs. 7 i. d. F. des Gesetzes v. (BGBl I S. 2878) mit Wirkung v. .
4Anm. d. Red.: Gemäß Art. 2 Nr. 9 i. V. mit Art. 18 Abs. 3 Gesetz v. (BGBl I S. 1794) wird § 125 mit Wirkung v. 1. 1. 2025 aufgehoben.
5Anm. d. Red.: Zur Anwendung des § 125 siehe § 265 Abs. 2 und 4 Satz 2.