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NWB Nr. 39 vom Seite 3079 Fach 3 Seite 9529

Ausfall eines Gesellschafterdarlehens nach Ausscheiden eines Kommanditisten

von Prof. Dr. Günter Söffing, München

- (BStBl 1995 II S. 465) -

I. Sachverhalt

Der Kl. war bis zum als Kommanditist an einer KG beteiligt. In der Bilanz der KG zum war eine Darlehensschuld gegenüber dem Kl. ausgewiesen. Diese Forderung des Kl. wurde im Jahr 1983 uneinbringlich.

Der Kl. beantragte bei der Festsetzung der ESt 1983, die verlorene Darlehensforderung und die zur Darlehensrefinanzierung aufwandten Kreditkosten zum Abzug als Sonder-BA zuzulassen. Das FA ist dem nicht gefolgt; das FG hat der Klage, der BFH der Rev. des FA stattgegeben.

II. Entscheidungsgründe

1. Der Ausfall der Darlehensforderung führe nicht zu einem nachträglichen Verlust aus Gewerbebetrieb in 1983. Vielmehr berühre das Wertloswerden der Darlehensforderung den Aufgabegewinn in 1982 (rückwirkendes Ereignis).

2. Während des Bestehens der Mitunternehmerschaft gebe es zwischen einer PersGes und ihren Gesellschaftern i. d. R. keine Darlehensforderungen und -verbindlichkeiten, sondern nur Einlagen und Entnahmen. Ein Darlehen des Gesellschafters an die PersGes sei als Beitrag zur Förderung des Gesellschaftszwecks zu beurteilen. Es ”verwandelt sich” in der Gesamtbilanz der Mitunternehmerschaft in Eigenkapital. Diese ”Verwandlung” werde...