Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StuB Nr. 9 vom Seite 369

Keine Maßgeblichkeit bei der Bilanzierung von Genussrechten

WP/StB Dr. Norbert Lüdenbach, Düsseldorf

I. Sachverhalt

Die U AG emittiert in 01 Genussrechte. Diese sind auf zehn Jahre unkündbar und haben einen Nachrang gegenüber allen anderen Gläubigern. Eine Vergütung auf die Genussrechte darf nur aus nicht gesellschaftsrechtlich gegen Ausschüttungen geschütztem Eigenkapital erfolgen. Die Genussrechte nehmen spätestens im Zeitpunkt ihrer Rückzahlung in dem Umfang an aufgelaufenen Verlusten teil, in dem diese Verluste nicht aus frei verfügbaren Eigenkapitalbestandteilen gedeckt werden können.

II. Fragestellungen

  • Wie sind die Genussrechte in der Steuerbilanz der U AG zu qualifizieren?

  • Welche Rolle spielt dabei die Handelsbilanz?

III. Lösungshinweise

1. Handelsbilanzielle Doppelnatur

Die von der U AG emittierten Genussrechte begründen schuldrechtliche Ansprüche der Gläubiger, erfüllen aber alle Anforderungen, die IDW HFA 1/1994 an die bilanzielle Qualifizierung als Eigenkapital stellt. Die Genussrechte sind

  • längerfristig (hier zehn Jahre),

  • nachrangig,

  • haben eine erfolgsabhängige Vergütung und

  • nehmen am Verlust teil.

Gleichwohl sieht das IDW die Vergütung an die als Eigenkapitalgeber fungierenden Genussrechtsinhaber nicht als Gewinnverwendung, sondern als Aufwand a...