Das nötige Kleingeld
Der Diminutiv spielt in der Alltagssprache eine große Rolle, nicht nur im Umgang mit Kindern. Wenn Verkleinerungen benutzt werden, dann allerdings auch unter Erwachsenen oft erzieherisch, aus purer Bescheidenheit oder relativierend. Sie wissen schon: „Was Hänschen nicht lernt...“ Noch ein Wein? Je nach Region: „Aber nur ein Glasl/en lüttje Glas!“ Oder „Und wie lösen wir das Problemchen?“
[i]Deutsche zahlen auch gern mit kleiner MünzeEine ebenso alltägliche wie unterschätzte Bedeutung hat das Kleingeld. Es mangelt allerdings nicht an Versuchen, das kleine Münzgeld (Ein- und Zwei-Cent-Münzen) loszuwerden. Über die Abschaffung wird alle paar Jahre erneut gestritten. Die eine Meinung ist, dass es wegen des geringen Wertes wirtschaftlich obsolet ist, im Portemonnaie nur stört, im Alltag Zeit kostet und ein unnötiger Kostenfaktor für Handel und Banken gleichermaßen ist. Die andere Ansicht betont, das bei der Abschaffung durch neue Rundungen die Preise im Handel und im Ergebnis die Teuerung steigen würden. Außerdem ist die Nachfrage ungebrochen.
[i]BMF, Antwort zum in Deutschland geprägten Kleingeld in BT-Drucks. 19/6828 unter http://go.nwb.de/9barvDies bestätigte gerade die Antwort des BMF auf eine Anfrage der Fraktion Die Grünen im Bundestag. Danach sind in den Jahren 2016–2018 in Deutschland über 1,4 Mrd. Münzen zu 1 Cent und kaum weniger Münzen zu 2 Cent geprägt worden. Dafür benötigen die Prägeanstalten über 7 Mio. Tonnen Stahl und 416.000 Tonnen Kupfer. Heilig's Blechle! Vielleicht liegt die deutsche Zurückhaltung auch daran, dass der Ausdruck „das nötige Kleingeld“ für etwas zu haben, keineswegs nur für die Kugel Eis gilt.
[i]In dieser IWB: Der deutsche Fiskus weiß gern alles ganz genau Von nichts kommt eben nichts. Auch der Staat ist bei Defiziten (an Information), bei der Verminderung des fiskalischen Substrats ohnehin und selbst bei der Verlagerung von (Buchhaltungs-)Funktionen in das Ausland sowie bei Gestaltungen steuerlicher Vorgänge jenseits der deutschen Grenzen durchaus empfindlich. Lüdicke/Oppel nehmen sich in ihrer Keynote ab daher kritisch der absehbaren Anzeigepflichten für grenzüberschreitende steuerliche Gestaltungen an. Die praktischen Probleme der Entstrickung unter Beteiligung gewerblich geprägter Personengesellschaften untersucht Schwarz ab . Habel/Müller/Bauerfeld fragen ab , warum der Verlagerung der elektronischen Buchführung in das Ausland mit dem Einwand der Beeinträchtigung der Besteuerung weiterhin (große) Steine in den Weg gelegt werden.
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Ich wünsche Ihnen viele hilfreiche Erkenntnisse
Nils Henrik Feddersen
Fundstelle(n):
IWB 2 / 2019 Seite 1
CAAAH-05405