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BFuP Nr. 6 vom Seite 625

Analyse der Einkünfteermittlung mittels des hypothetischen Fremdvergleichs – Eine kritische Betrachtung auf Grundlage einer residualgewinnbasierten Verrechnungspreisermittlung bei Funktionsverlagerungen

Christian Große, M.Sc., LL.M., CVA, Georg-August Universität Göttingen

Der hypothetische Fremdvergleichsgrundsatz wurde im Jahr 2008 eingeführt um mittels Grenzpreisermittlungen u. a. eine Besteuerung von Gewinnen im Rahmen von Funktionsverlagerungen zu ermöglichen. In dem Beitrag wird die Durchführung einer residualgewinnbasierten Funktionsbewertung gezeigt und darauf aufbauend die Zusammensetzung des Verrechnungspreises sowie des Funktionsverlagerungsgewinns abgeleitet und ökonomisch interpretierbar gemacht. Auf dieser Grundlage werden verschiedene Vorgaben der Funktionsverlagerungsverordnung und der Verwaltungsgrundsätze-Funktionsverlagerungen hinsichtlich ihrer Begründetheit und Konsistenz analysiert und beurteilt.

1 Einführung

Die Funktionsverlagerungsbesteuerung wurde erstmals explizit in § 1 AStG im Zuge der Unternehmenssteuerreform im Jahre 2008 kodifiziert. Die Regelungen wurden durch die Funktionsverlagerungsverordnung und die Verwaltungsgrundsätze-Funktionsverlagerungen konkretisiert. Durch die Funktionsverlagerungsbesteuerung sind Kapitalwertkalküle unmittelbar Bestandteil der Einkünfteermittlung im Rahmen der Ertragsbesteuerung geworden. Der Umgang mit den damit zur Anwendung kommenden Unternehmensbewertungsmethoden wurde weitgehend nur in Grundzügen in die Diskussion aufgenommen. Eine Untersuchung der Konseq...