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BFuP Nr. 5 vom Seite 600

Rektoren-Rankings: Verbessern sie das strategische Entscheiden oder institutionalisieren sie die Hierarchie in Hochschulen?

Univ.-Prof. Dr. Ewald Scherm, FernUniversität in Hagen

Mit den Reformen, die zur Erhöhung der Autonomie der Hochschulen und Stärkung ihrer Leitungen führten, etablierten sich mit dem Hochschulmanager bzw. dem Rektor des Jahres gewissermaßen als Begleiterscheinung zwei Rankings, die beide vorgeben, die Rektoren bzw. Präsidenten zu beurteilen. Dagegen wäre nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, würde dadurch doch ein Beitrag zur Verbesserung des neuen hierarchischen Entscheidens in Hochschulen geleistet. Die Analyse zeigt jedoch, dass beide Vorgehensweisen keine validen Ergebnisse liefern. Eine weitere Betrachtung aus der Perspektive der neo-institutionalistischen Organisationstheorie verdeutlicht, dass die regelmäßige Durchführung der Rankings und ihre öffentliche Inszenierung vielmehr dazu beitragen, das neue, stärker hierarchische Steuerungsmodell zu institutionalisieren.

1 Ausgangssituation und Ziel

Die letzten Hochschulreformen hatten den Wandel von der Gruppenuniversität hin zu einer stärker hierarchisch geprägten, autonomeren Universität zur Folge. Die Gremien, die das vorherige Modell geprägt haben, sind nicht abgeschafft worden, ihre Funktion hat sich aber tendenziell von einer entscheidenden hin zu einer beratenden geändert. Der ...