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NWB Nr. 36 vom Seite 2640

Die ertragsteuerliche Organschaft im Umwandlungssteuerrecht

Ein möglicher systematischer Lösungsansatz der grundlegenden Problemstellungen

Dr. Stefan Pichler

„Fragen [i]Müller/Stöcker/Lieber, Die Organschaft, NWB Verlag, Herne, 10. Aufl. 2017, ISBN: 978-3-482-44600-9an der Schnittstelle unterschiedlicher Rechtsgebiete führen in Rechtsprechung und Schrifttum oft ein Schattendasein, und das auch dann, wenn sie bei der praktischen Rechtsanwendung regelmäßig auftreten, dabei aber meist pragmatisch ohne vertiefte Überlegung gelöst werden.“ Diese Aussage von Gelhausen/Heinz (NZG 2005 S. 775) beschreibt zutreffend die Ausgangssituation der ertragsteuerlichen Organschaft im Umwandlungssteuerrecht (im Folgenden wird der Begriff „Organschaft“ mit dem Begriff „ertragsteuerliche Organschaft“ synonym verwendet). Dieser Schnittbereich von Organschafts-, Umstrukturierungs- und Umwandlungssteuerrecht hat bislang keine hinreichend systematische Untersuchung erfahren. Abgesehen von § 14 Abs. 4 Satz 5 KStG (betrifft die Behandlung von organschaftlich verursachten Minder- und Mehrabführungen bei der Umwandlung einer Organgesellschaft) existieren keine gesetzlichen Regelungen zu den Auswirkungen einer Umstrukturierung auf die Organschaft. Weder das Körperschaftsteuergesetz oder das Umwandlungssteuergesetz noch das zivilrechtliche Umwandlungsgesetz beinhalten explizite Regeln für diesen Schnittbereich. Um sein Schattendasein aufzuhellen, ist zunächst der Ausgangspunkt dieses Themenkomplexes darzustellen, ...