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BFuP Nr. 3 vom Seite 271

Die Behandlung des Erlasses von Verbindlichkeiten in der Rechnungslegung einschließlich möglicher Einflüsse auf die Unternehmensbewertung

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Nadvornik und ao. Univ.-Prof. Dr. Gudrun Fritz-Schmied, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Für Unternehmen in Krisensituationen stellt der Verbindlichkeitenerlass ein häufig anzutreffendes Sanierungsinstrument dar. Im vorliegenden Beitrag werden die bilanziellen Konsequenzen eines nach Maßgabe einer betrieblichen oder gesellschaftsrechtlichen Veranlassung differenzierenden Erlasses auf Schuldnerseite untersucht, wobei auch Vereinbarungen, die zu einem späteren Wiederaufleben der Verbindlichkeit führen können, gewürdigt werden. Die auf nationaler Ebene geltenden Bilanzierungsregeln werden vor dem Hintergrund des prioritären Vorsichtsprinzips kritisch analysiert und mit Blick auf die internationalen Bilanzierungsvorschriften der IFRS auf eine mögliche Anpassung geprüft. Abschließend wird der Verbindlichkeitenerlass bzw. seine bilanzielle Abbildung hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung am Beispiel der DCF-sowie Multiplikator-Methode behandelt.

1 Die Systematisierung des Verbindlichkeitenerlasses

Der Erlass einer Verbindlichkeit setzt stets ihren voranstehenden Ausweis im Fremdkapital voraus. Während eine entsprechende Positionierung bei einer zugrundeliegenden Lieferung oder Leistung eindeutig ist, kann sich die Zuordnung von ausgegebenen Finanzinstru...