PiR Nr. 6 vom Seite 1

Das neue Conceptual Framework ...

Dipl.-Ök. Patrick Zugehör | Verantw. Redakteur | pir-redaktion@nwb.de

... und seine Auswirkungen auf die IFRS-Bilanzierung

Der IASB hat am das neugefasste Rahmenkonzept (Conceptual Framework) veröffentlicht, welches identifizierte Regelungslücken schließen sowie tradierte Regelungsinhalte klarstellen und aktualisieren soll. Das neue Conceptual Framework enthält im Vergleich zum bisherigen wesentliche Neuerungen insbesondere hinsichtlich der Definitionskriterien und des Ansatzes von Vermögenswerten und Schulden, der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden sowie der Abgrenzung des Periodenergebnisses vom sonstigen Gesamtergebnis. Zudem regelt es eine Reihe von Bereichen, in denen das bisherige Lücken aufwies. Im Unterschied zum ED/2015/3 wird der Kreis der aktuellen Bewertungsmaßstäbe um die aktuellen Kosten (insbesondere Wiederbeschaffungs- und Wiederherstellungskosten) ergänzt, die im Gegensatz zum beizulegenden Zeitwert einen vom Beschaffungsmarkt abgeleiteten Wert („entry value“) darstellen. Zudem werden die bei einer Beschaffung anfallenden Transaktionskosten berücksichtigt. Kirsch stellt das neue Rahmenkonzept vor.

Herausforderungen und Chancen von IFRS 16

Der IASB hat am einen neuen Rechnungslegungsstandard zur Bilanzierung von Leasinggeschäften veröffentlicht. Das EU- Endorsement für diesen Rechnungslegungsstandard wurde am durch die europäische Kommission erteilt. Die vollumfängliche Anwendung des Standards ist bis zum umzusetzen. Viele Bilanzierende haben dieses Endorsement abgewartet, um mit der Umsetzung zu beginnen, wodurch ein hoher Zeitdruck für die fristgerechte Implementierung von IFRS 16 entsteht. Sagert, Schmeling und Schwär widmen sich den Anforderungen an die Implementierung von IFRS 16 Leases. Zentraler Punkt werden die Herausforderungen hinsichtlich einer Datenbasis für die Leasingnehmerbilanzierung sein. Es wird auf die Datenerhebung und Datenqualität bei Leasingnehmern eingegangen. Zudem werden die wesentlichen Herausforderungen und Chancen hinsichtlich eines IFRS 16-Projekts erläutert.

Reform des IAS 8 durch ED/2018/1

Das Stetigkeitsprinzip genießt große Bedeutung, gerade auch in den IFRS. Die Änderung der angewandten Rechnungslegungsmethoden ist nur in begründeten Ausnahmefällen zulässig und zieht grds. die Pflicht zur retrospektiven Anpassung nach sich. Mit dem vorgelegten ED/2018/1 „Accounting Policy Changes“ will der IASB eine Erleichterung für den Fall der Änderung von Rechnungslegungsmethoden aufgrund von Agenda-Entscheidungen des IFRS IC schaffen. Die vorgeschlagenen Regelungen sind kaum operationalisierbar und werden erhebliche Anwendungsprobleme verursachen, wie der Beitrag von Mujkanovic belegt. Auch die EFRAG lehnt im Entwurf einer Stellungnahme die Vorschläge des IASB im ED/2018/1 ab (vgl. dazu auch die S. 186).

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Patrick Zugehör

Fundstelle(n):
PiR 6/2018 Seite 1
FAAAG-84960